Leopold Auer - Manfred Wehdorn (Hrsg.): Das Haus-, Hof- und Staatsarchiv (2003)
Bestände - VI. Weltreise
Weltreise 189 10 Vom Los der Sklaven Ca. 1 814, London A short account [of] the treatment of slaves in the West Indies Einblattdruck, Papier, englisch Staatskanzlei, Kongreßakten 13 Nach dem Ende der Napoleonischen Kriege haben die Beschlüsse des Wiener Kongresses 1814/15 die politische Gestalt Europas für viele Jahrzehnte nachhaltig geprägt. Außereuropäische Probleme spielten auf dem Kongreß hingegen nur eine untergeordnete Rolle, immerhin wurde aber auf Initiative des britischen Gesandten Lord Castlereagh über die Abschaffung des Sklavenhandels diskutiert und eine entsprechende Deklaration erlassen, wogegen Spanien und Portugal zunächst massive Einwände erhoben. In dem in London erschienenen Druck wird die menschenunwürdige Behandlung schwarzer Sklaven in Westindien in Wort und Bild eindringlich vor Augen geführt: Familien wurden brutal zerrissen, in die Haut der Gefangenen mit glühendem Eisen Marken eingebrannt; aneinander gefesselt mußten sie auf dem Land- und Seeweg einen strapaziösen Transport erdulden. Ebenso gefesselt verrichteten sie die Feldarbeit, sie trugen Kopfmasken, die verhindern sollten, daß sie sich unerlaubterweise niederlegen oder Nahrung zu sich nehmen konnten; auch noch so geringe „Vergehen" wurden durch Auspeitschen bestraft, wozu andere Sklaven unter Strafandrohung brutal gezwungen wurden. Ernst Petritsch