1100 Jahre österreichische und europäische Geschichte in Urkunden und Dokumenten des Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1949)
1100 Jahre österreichische und Europäische Geschichte - Transkriptionen und Erläuterungen
1648 November 26, Paris. König Ludwig XIV. von Frankreich ratifiziert den zwischen Kaiser Ferdinand III. und den deutschen Beichsständen einerseits und ihm, dem König von Frankreich, andererseits am 14.—24. Oktober 1648 zu Münster abgeschlossenen Frieden. Orig.-Perg., Buchform, 21 Blätter: (30 bx 36-5 h), Blatt 21r. — Faksimile verkleinert. Drucke des Friedensvertrages von Münster: Lünig, Reichsarchiv 1, S. 911 ff. — Schmauss S. 853 (samt Ratifikation Ludwigs XIV.). — F. Philippi, Der Westfälische Friede, Münster 1898, S. 72 ff. — Zeumer, Quellensammlung 1913, S. 134 n. 198. Regest : Bittner, Verzeichnis 1, S. 58 n. 310. Ratifikation des Kaisers Ferdinand III. 1648 November 10, Wien, und des Erzherzogs Ferdinand Karl von der tirolischen Linie 1648 November 24, Innsbruck, im Namen des gesamten deutsch-habsburgischen Hauses, ferner der deutschen Reichsstände (sämtliche Originale im Haus-, Hof- und Staatsarchiv). examiné et consideré tout le dit traitté l’avons approuvé ratifié et confirmé, / approuvons, ratifions, confirmons et declarons en vertu des presentes qu’il doibt estre / ferme et stable a tousjours. Promettant en foy et parole de Roy tant pour nous que pour / noz successeurs Roys de France, que nous garderons et executterons fermement, constamment / et inviolablement tous et chacuns les articles du dit traitté, et tout ce qui est contenu dans la / presente pacification sans y contrevenir jamais en quelque faQon que ce soit, par nous ou / par autruy ny permettre qu'il y soit contrevenu par qui que ce soit, et en quelque maniere / que la dite contravention peut estre faicte, le tout sans aucun dol ny fraude, en foy et / tesmoignage de quoy nous avons signé la presente de nostre main et a icelle fait apposer / le sceau de nostre chancellerie. Donne a Paris le XXVI13 jour de Novembre Tan/de grace mil six cens quarantehuiet et de nostre regne le sixiesme. Louis x). Siegel König Ludwigs XIV. an Pergamentstreifen abhängend. Par le Roy la Reyne Regente sa Mere presente. De Lomenie. [Weinzierl] 50. 1683 Mai 31, Warschau. König Johann III. (Sobieski) von Polen ratifiziert das mit Kaiser Leopold I. am 31. März 1683 zu Warschau abgeschlossene Offensiv- und Defensivbündnis gegen die Türken. Orig.-Perg., Buchform, 5 Blätter: (28-5 b X 37 h), Blatt 10'. — Faksimile verkleinert. Druck: Lünig, Reichsarchiv, pars. spec. 1, S. 488. Regest: Bittner, Verzeichnis 1, S. 90 n. 472. Der Großwesir Kara Mustafa, welchen das schwache kaiserliche Heer und Karl von Lothringen nicht hatten aufhalten können, erschien am 14. Juli 1683 mit zirka 160.000 Mann vor Wien, das der Kaiser verlassen hatte, und begann die Belagerung der Stadt; diese hielt sich, verteidigt von Graf Rüdiger von Starhemberg, bis zum Entsatz. König Johann Sobieski von Polen, welcher auf Grund des Bündnisses vom 31. März 1683 20.000 Mann herbeiführte, vereinigte sich Anfang September mit dem Heere Karls von Lothringen, welches nach dem Zuzug von 10.000 Mann Bayern unter dem Kurfürsten Max Emanuel, 1000 Salzburgern, 8000 fränkischen und schwäbischen Soldaten unter dem Grafen Waldeck, sowie von 10.000 Sachsen unter dem Kurfürsten Johann Georg III. bis auf zirka 76.000 Mann angewachsen war. Die verbündete Armee überschritt die Donau, griff am 12. September vom Wiener Wald her (Kahlenberg) die türkische Armee an und brachte derselben eine vollständige Niederlage bei. Am 13. September zog Johann Sobieski, am 14. der Kaiser in Wien ein. Karl von Lothringen und Johann Sobieski verfolgten die Türken nach Ungarn und eroberten Gran. 1687 auf dem Reichstage zu Preßburg wurde das bisherige Wahlreich Ungarn in ein Erbreich verwandelt. Der Türkenkrieg wurde 1699 durch den Frieden von Karlowitz beendet: der Kaiser behielt Ungarn mit Slavonien und Siebenbürgen; das Banat blieb im Besitz der Türken; die Venezianer erhielten die Halbinsel Morea. Die seit der Schlacht bei Mohács (siehe oben Nr. 37) bestandene Dreiteilung Ungarns hörte nun auf. tinus Olszowski capitaneus Vielunensis, Martianus Czaplic de Szpa/now succamerarius Kiiouiensis deputatus de minori Polonia, Casimi/rus Sapieha capitaneus Brestensis, Stephanus Zahorowski capitaneus / Volodimiriensis deputatus de minori Polonia, Alexander Przyiemski / vexillifer Calissiensis, Hieronymus Kuropatnicki judex terrestris Leopo/liensis deputatus ex maiori Polonia, Melchior Gurowski pocillator Posna/niensis, Hyacinthus Rostworowski vexillifer Livensis, Jacobus Wilcotar/ski judex surrogates Castrensis Wschovensis, Seraphinus Glembocki / venator Junivladislauiensis, Eustachius Grotus capitaneus Ray / grodensis. q Die Unterschrift ist eigenhändig.