Emerich Bielik: Geschichte der K. u. K. Militär-Seelsorge und des Apostolischen Feld-Vicariates (Wien, 1901)

II. Theil. Die militär-geistliche Hierarchie und die Militär-Seelsorge nach der Errichtung des Apostolischen Feld-Vicariates - 1. Capitel. Das Apostolische Feld-Vicariat

113 Im Jahre 1884 wurde er von Seiner Heiligkeit Papst Leo XIII zum geheimen Kämmerer und am 6. Juni 1890 mittelst Allerhöchsten Befehlschreibens zum Apostolischen Feld-Vicar, bald darauf auch zum Domherrn am Kathedral- Capitel rit. lat. zu Großwardein ernannt, am 22. Juli 1890 zum Bischof von Tricala präconisiert und am 5. October 1890 consecriert. Am Tage seiner Consecration richtete "er das erste Hirtenschreiben an den Militär-Clerus, in welchem er in markanten Zügen die Aufgabe der Militär-Geistlichen zeichnete. Im Herbste desselben Jahres begann er seine große, über das mächtige Reich der Habsburger sich ausdehnende Diöcese zu bereisen, um seine Geistlichen persönlich kennen zu lernen und sie durch seine eigene Einwirkung auf ihre großen Aufgaben aufmerksam zu machen. Bischof Dr. Belopotoczky, der seine Aufmerksamkeit auch den Militär-Erziehungs- und Bildungsanstalten zu­wendete, wusste es durchzusetzen, dass die Religionslehre als obligater Gegenstand in diesen Anstalten wieder ein­geführt wurde, und die Zöglinge an jedem Sonn- und Feier­tage an einem eigens für sie abzuhaltenden Gottesdienste theilzunehmen haben. Zu diesem Zwecke wurden an allen Militär-Erziehungs- und Bildungsanstalten Militär-Geistliche als Seelsorger und Lehrer angestellt. Der Apostolische Feld-Vicar scheut auch die Mühen der jährlich ausgedehnten Inspicierungsreisen nicht, von welchen nur die vor fünf Jahren durchgeführte Bereisung des Occupationsgebietes erwähnt sei. Diese Reise nahm unter den mannigfachsten Beschwerlichkeiten fast zwei Monate in An­spruch; es war ihm Vorbehalten, nach Jahrhunderten als erster katholischer Bischof das türkische Gebiet des Sandschaks Biolik, Geschickte der k. u. k. Militär-Seelsorge. 8

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