Emerich Bielik: Geschichte der K. u. K. Militär-Seelsorge und des Apostolischen Feld-Vicariates (Wien, 1901)
II. Theil. Die militär-geistliche Hierarchie und die Militär-Seelsorge nach der Errichtung des Apostolischen Feld-Vicariates - 1. Capitel. Das Apostolische Feld-Vicariat
110 betraut. Im December 1841 wurde er zum Infanterie- Regimen te Nr. 16 und im Jahre 1848 zum Infanterie- ßegimente Nr. 18 transferiert. Für seine hervorragenden Verdienste während des Feldzuges 1848/49 Avurde er mit dem goldenen geistlichen Verdienstkreuze pro piis meritis ausgezeichnet. Im Jahre 1851 kam er zum Artillerie- Regimente Nr. 4 und wurde noch im selben Jahre Garnisons- Kaplan in Mailand. In den Jahren 1856—1868 wirkte er als Feld-Superior in Hermannstadt, Brünn, Udine und Graz, und machte den Feldzug 1866 als Feld-Superior bei der Südarmee in Italien mit. Bei der Reorganisierung der Militär- Seelsorge wurde er im Jahre 1869 zum Militär-Pfarrer in Graz, im Jahre 1874 zum Feld-Consistorial-Director und am 1. November 1875 zum Apostolischen Feld-Vicar ernannt. Mit dem 1. Februar 1878 wurde er auf sein Ansuchen in den Ruhestand versetzt und starb in Graz am 9. October 1896. 11 11. Dr. Anton Josef Gruse ha. 1878—1890. Dieser Kirchenfürst wurde zu Wien am 3. November 1820 geboren, machte seine theologischen Studien an der Wiener Universität und fand schon als Diacon am 28. November 1842 Verwendung in Pillichsdorf, da er wegen Altersmangel erst am 4. Mai 1843 die Priesterweihe empfangen konnte. Am 18. August 1846 kam er als Cooperator zu St. Leopold nach Wien, wurde am 31. Juli 1849 zum Doctor der Theologie promoviert und am 6. September 1851 als Religionsprofessor an das k. k. Theresianum berufen. Mit Adolf Kolping gründete er am 31. Mai 1852 die Abtheilung des Katholischen Gesellenvereins in Wien und übernahm die Präsesstelle bei demselben. Am 1. December 1855 wurde er zum Domprediger an der Metropolitankirche zu St. Stephan,