Evangélikus lyceum, Pozsony, 1856

— 4 geschichtlichen Nachweisungen, hier anzuführen. Alles was der Über­setzung an Form gebricht, möge dadurch entschuldigt werden, daß der Uebersetzer •—■ nicht zugleich der Verfasser war. Nach Titel und Wort­sinn lautet sie also: Rede bei der Feier der Grundsteinlegung an dem neuerbauten evang. Lycealgebäude zu Preßburg am 30. November 1855, gehalten von Andreas Michnay, Rector „Hochzuverehrende Versammlung, geliebte Jugend! Gesegnet mit dem besten Segen der Kirche und des Vaterlandes steht es nun dort in den Grundfesten des neuen Schulgebäudes das Denkmal der heutigen Feier, um dereinst Zeugniß zu geben über die Gegenwart, um Kunde zu bringen aus der Vorzeit, um die Nachkommen zur Nacheiferung aufzumun­tern. Was unsre Wünsche seit Jahren angestrebt, ist nun zur Wirklichkeit geworden, und die hochherzige Entschlossenheit und rastlose Kraftanftren- gung sieht sich vom schönsten Erfolge gekrönt. Mögen daher Alle im vollsten Maße theilnehmen an der edelsten der Freuden, an der Freude über die Vollendung eines gemeinnützigen Werkes, die da begeistert von der Segenssülle der Religion und der Wissenschaft, durchdrungen von der Liebe zum Heranwachsenden Geschlechte, diese neue Pflanzstätte der wissenschaftlichen Bildung errichtet haben, da­mit an ihr die. Jugend wachse und zunehme im Geiste und in der Wahr­heit des Evangeliums. Wer fühlt es nicht, wie schön und erhebend eö ist, seine Kräfte dem Gemeinwohle zu widmen, die heiligsten Interessen der Menschheit thatkrästig zu fördern, mit Selbstverleugnung Opfer zu bringen, und dies Alles zu thun unter den mißlichsten Umständen, umgeben von Schwie­rigkeiten, die sich von allen Seiten entgegenthürmen. Darum Dank, ewiger Dank und Anerkennung dem thatkräftigen Willenseifer, welcher besonders dadurch Zeugniß ablegt von seinem Gott- vertrauen, daß er, je mehr der Druck der Zeitverhältnisse auf ihm lastet, mit um so unerschütterlicherer Standhaftigkeit, mit um so unbeugsamerer Beharrlichkeit das Ziel seines Berufes verfolgt. Aus solchem Eifer leitet unsre Schule ihren Ursprung ab, ihm ver­dankt sie ihr dritthalbhundertjähriges Bestehen; er war es, der vor 199 Jahren gerade an dem heutigen Tage den Grund zu mijeim ersten Schul­gebäude legte, und der, als dieses durch den beklagenswerthen Ein­fluß der Zeitumstände aus unfern Besitz siel, ein zweites ins Leben rief.

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