Politikai Kiadás 1910. október

1910-10-31

Pari & , 29. Okt- Nacn Schluss der Kammers 112ung beschlcsa SÜŰ 200 Daputlrte, die allén Gruppon der Linken angűhören, darun­tor die se isten geeinlgten Sozlaliston, daaa infolge der von Mi­nister pras t denten Briand von der Eribűne f ge sprochenen W*rte die einfache Tagésordnung don einaig möglichen Abschluss der De­batte bilden. kőnae* Es" mirde überdies vereinbahrfc, dass werm der .Hinísterprasident das Wort wie der ergreifen Bollte, Niemand er— "'Wldera warde- Die einfache Tage a ordnung, die morgen beaattragt worden wird, soll die Unt er schr Ift en von 200 Depatirten verschiedener Gruppon der Linken erhalten habén. Paris , 39* Okt-^Kaoh dem offizielleu Protokolle lante­ten die Worto dos Miaísterprasidentea, die den Tumult hervorríofen, f olgendsrmassen: Die Regierung hat Le .in dem Gesetze kein Ülttel ge— funden, Herrin der Grenzen und dor Eisenbahnen zu blelten. Hatba sie zur. Uogesetzllchkeit greifen mü&sen, BO hátte sie es gethan. In dom Tumulte, der jets^ folgfce, konnten die Journalisten die weit©/ ren Worte des Ministerprasidénten nicht deütlich yornehmen. Nach dem fiffízlellen Protokclle wiedarholte der Mlnisterprásldeat; Dio Re­gierung verlblleb lm Ramen das GesCtzes, aber es glbt Falié, wo es lm hóhéron Interessé notwendig sein kam, zu einer Ungosetzlíchkeit au gr\3if en. Morgan wird das der Ansrohie ausgesetzt gewesene Land sagen, wer Onreoht hat. Nach den heftigsteh Angrlffen gréift man jetzt zur ObstrulTt ion, An der Haj or itat líegt es zu sagen, ob ele Sich wie eine Versammluag von Strelkbreohern / Renards/ behantíein lásson vili. Horgen wurden dan;; die Híjnaer d^r Un ordnung und Qe teáit" Horren dieser Torsammlung sem. Die Regierung ist das Opfer alier ungesunden Gelüsto,dle sich don Kánuern der Gewalt zugösollen* Er glaube, dass er das Land vor dor grössten Gefanr,in der es sich seit jSSOb^lIahren befond, gerettet habe. Es líegt an dor Major itat anszu­^f^chöiij, ob sie es den Manaern der Gewalt auslief ern wolle. Das káÖÖ werde darüber urt ellen. Wenu die Regierung falle, so werde »io dabü. das Bewusstsein iiabun, ihre Pfllcht erfüllt und der Ireií? fcbit und Ropublik gedicat zu habén. •B r üs s e 1 ,29. Okt. /10 Uhr abends/ Das Café Cosmos auf dem , . OolSnde •'er Weltausstellung steht ín Jlammen. Jede Gefahr einer Ausbreítung des íesers Ist beseitigt. • E e r 1 i n , 30. Okt. Am V/edd ing lm Norden von Berlin kam es dem Lokalanzeígér zu olgo gestern abend zu schweien Aussohreltungen, wobei die Poiizei tátlich angegrlffen uad zahrrelche personen vér­iét zt wurden. Dio Ursaohe war geringfüglg und bestand dar in, dass einom Jleischergös el 1 en , der nicht zur Arbeit gekommen war.von soinem Arbeitgeber erklárt wurde, dor vursaumte Tag kön. e ihm nicht bezahlt werden. Dar auf legten 14 Gesellon die Arbeit nloder. Abend erfolgton daan zahlreiche Angriffe auf die Geso afte, namentllch seltens halbwüchsiger Burschen und von írauen. Nachdem ein dreizehn­jáhriger Bursche aus élnem Revolver gusohossen hatto und ein íouermel dor zorstört worden war, versammelte sich, wie auf Commando,eine . nach Taus-adea zahlonde Menschenmenge, aus der auf die Sohutzleute Stoine geworfen wurden. Dio Beamtoa sahen sloh daher gezwungen, blank zu ztehen.uhd gegen die Meaga vorzugehen, woboi zahlrelche Tumultu­anten durch Sábelhlebe vorletzt wurden. Sohon war die Poiizei zurück gogangen,als ein Schuss aus der ííehgé das Zeichen zu neuen Aus- —-J schreitungen gab, bei donen' Steine und Bierflaschen geochleudert ­wurden.. Auch abgroisseao Eísentoilu von Balkonén kamen als Würf­geschosso ln yerwendung. In vers hiedenen Straasoa herrsohte Völlige Dunkelheit, wé 11 s&omtlíohe Laternen zértrŰBunert worden waren.Erst nachdem elníge Rádéisfíihrer fe stgenomoieo worden war an, ge 1 ang es,die Ruhe einígermasFíen wieder ^ horzustelien. B e r 1 ín, 30. Okt. Die Nordd. Alig. Ztg. schretbt ln ihrer Woohenrundschau: Die Kaiaortago ín Brüssel erbrachten den erfreu­lichen Beweis dafüx*,dass das belgísche Tolk sich weder von den So­zlaldemokraten, noch auch von den Französllngen vorsohreíben lásst, wie eB soino öefühj ű für den 'Halser zu bekunden hat. Zugleich zelgto die Aufnahme des H?rrscherpaa res und der Prínzessín,dass man ín Belgien den sattsam bekannton Einflüster ungen ke ínon Glaubnn schenkt, wonach das deutscho Reich dio SelbstsBaadigkeit Belgiens in Európa odor die kolóniáién oder wlrtschafXlíchen Interassen des belgisohén Vol3(pB ln der Welt bedrohe. Paris, 30. Okt./Havas/ Die gestrlgű Sitzung der Kammer War die stürmíscheste seitlanger Keit. Nochjselten sahlnan die Kammer durch politlsche Leidenschaften so aufgore'gt.wíe gestern. Man glaubt,dasa sich auch in der heutlgen Sitzuvng Zwischenfalle ereignet werden. 2ían hált die Stelltmg der Regíterung jetzt für weniger gü^stlg,als zu Begmn der gestrigen Sitzung. An dem sohliess 1 ichen áiegö Bricnds zweifelt man zwar nicht, aber man glaubt, dass es semen Ireun­den sohwer fallen wird zu erkl ar em # dass er vo listáéi lg unversehrt aus der DebatLe hervorgegangén ist. Madrid, 29. Okt. in fortgesetzter Debatte Über das Sperr­gesetz im Senate erklarte der Erzbisohof von Madrid, datr Episkopat- wo . werde sich stets aufSeite des Ministerprásidenten bef ind^n, wenn es 8leh um Massnahmen zum Wohle des Vaterlandes haadelt. Mini st erpr ásí dent Canalejas erwiderte,er nehmo dlose Erklaning mit Vergnügen zur Kentnis. Er bateuerte, dass die Regierung m roli­glósen Angelegonheíten von den reinstenAbsíchten beseelt sei. L is s a b.p n , 29 .Okt -/Havas/ Die Regierung beschloss end­gültlg, das Verbót womlt die Erzeugriisso'" jenar Ratíonen,die den' portugiesischen Erzeugnl ssen ni elit die Ifolstbe^ünstiguiig gewáhren, mit ©iner JKurtaxe belegt worden bis zu einer díosbezugllchen Ent­•ochcidung der Koastibuantejí aussor Kraft zu setzen. Daa Amtsblatt veröffentilcht e n Gesetz,Vomit die Pressfrel­eit eíngeführt wird. Ifíkaragua hat dio Ropublik Portugál antirkannta Paris, 30. Okt. / Kammer./ Die Sitzung wird unter gr sser Spannu g eröffnet. Dít- Tribünén sind dícht beaetzt. Sammtllc£í Mínistor sind lm Hause erseneinen. Prásldent Brísson ver11est zahlruft che Tagos ordnung en, von denea joae des Deputlrtea fíaynaud, wxrín dexfí Rf^gieruag namsn dor demokratiBchen Linken das Vertrauea ausgesprochea wird, besoaderen Beífall erntst. Dop. Laadry / uaabh. Soziallst. / bliligt die gestrigea Worte des Minis terprásidenten Briand. Dep. Dol­li naier / rad. SozíaliBt / weist dea Staadpunkt Briaads zurück. Mlalsterprásident Briand begteigt unter grosser Bewegung im Saale die Redaortribüne uad erklart zunachst der gestrlge Larm­habe ihn dar^n gehindert, seinea Gedankeagaag bis su Ende zu •uitwicküin. Er sagte, dass es eraste Stuaden giebt, wo die Rogie­runir vor der NothweadükejTi steht, zu AUEaahmsnii 11 a in Zuflucht zu n<4& neliri'Qn uad hat te ainzugefügt, dass er stets glucklica war, auf der Ba 3ahn dc'ö Gesetzes f ortachre itea zu könaen / Protestrufe auf der auseorston Linken, Beífall auf dea Bankén dor übrigen ParteÍen'i

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