Pest Megyi Hírlap, 1978. szeptember (22. évfolyam, 206-231. szám)

1978-09-17 / 220. szám

SONDERBEILAGE "jffíiiím Symbol der sowjetisch-ungarischen Freundschaft Erdöl und Energie EINE SOZIALISTISCHE STADT Százhalombatta ist ein jun­ger Ort — 1970 erhielt er das Stadtrecht — und in mehr­facher Hinsicht ein Symbol. Auf dem Hauptplatz kündet ein Denkmal von der sowje­tisch-ungarischen Freund­schaft. Durch die Pipeline „Freundschaft” kommt das Erdöl aus der Sowjetunion, das in zwei gewaltigen Indu­strieanlagen aufgearbeitet wird. Das einst unbedeutende, 2000 Einwohner zählende Dorf enwickelte sich durch den Bau der beiden in mehreren Etap­pen realisierten Großinvesti­tionen — des Wärmekraft­werks an der Donau und des 750 Kilovolt Strom aus der Sowjetunion über Ungarn in die DDR Erdölunternehmens Donau — zu einem Industriezentrum von Landesbedeutung. Bei der Errichtung dieser Objekte, die mit einem Kostenaufwand von 22 Milliarden Forint entstan­den, halfen Fachleute aus dér Sowjetunion und der Deut­schen Demokratischen Repu­blik. Wo sich einst Maisfelder er­streckten, stehen heute zwi­schen den beiden Großbetrie­ben die modernen Wohnhäu­ser der sozialistischen Indu­striestadt, sind die neuen Spielplätze, Schulen, Kinder­gärten und KriDoen von lau­ten Kinderstimmen erfüllt. 785 Millionen Forint kosteten die wichtigsten städtischen Ein­richtungen, und allein seit 1970 leisteten die Einwohner Aufbaustunden im Werte von 15 Millionen Forint. Százhalombatta ist also eine junge Stadt, und dementspre­chend niedrig ist auch das Durchschnittsalter ihrer Be­wohner. Jungarbeiten waren von Anfang an zugegen — bei den Bauarbeiten und jetzt in der Produktion der beiden Großbetriebe. Schon an den Investitionen beteiligten sich mehr als 40 000 junge Leute aus 150 Betrieben, und insge­samt 6000 Oberschüler und Studenten packten in den ver­gangenen anderthalb Jahr­zehnten während der Som­merferien tatkräftig zu. Százhalombatta, das Erdöl - unternehmen und das Wärme­kraftwerk sind keine Utopie, sondern durchaus greifbare, klar und deutlich erkennbare Wirklichkeit, denn hier wer­den 41 Prozent der gesamten Drei Schornsteine auf dem Wappen Zementfahrik von europäischem Rang Hilfreiche Fachleute aus der DDR Auf einer Spezialtagung des RGW im Februar 1974 verein­barten die sozialistischen Länder, eine 750-kV-Fernleitung anzulegen, um des südliche Energiesystem der RGW-Mitglieds- staaten zu verbinden. Als Bautermin der 850 km langen Strecke von Winnicza (Ukraine) bis Albertirsa (im Südosten des Komitats Pest) wurde der Monat Oktober 1978 festgclegt. Die Arbeiten gehen planmäßig vor sich; erst unlängst wurden die Leitungen verbunden und Anfang Oktober kann schon der. Probebetrieb aufgenommen werden. Der endgültige Anschluß an das Stromsystem erfolgt am 1. Januar 1979 um Null Uhr. Nachher wird Ungarn zusätzliche 3,3 Milliarden kV/St Strom von der Sowjetunion erhalten und weitere 2 Milliarden an sozialistische Bruderländer, so auch an die DDR weiterleiten. heimischen Elektroenergie er­zeugt und 85 Prozent des nach Ungarn fließenden Erdöls auf­bereitet. Wussten Sie... ..., wo sich der höch­ste Punkt des Komitates Pest befindet? An den Höhen des Thü­ringer Waldes gemessen, erreicht der Gipfel des Börzsöny-Gebirges, der Berg Csóványos, mit sei­nen 939 Metern nicht gera­de schwindelerregende Hö­hen. Dennoch ist er nur um 76 Meter niedriger als der höchste Berg Ungarns, Ké­kestető. Das Börzsöny-Ge- birge erstreckt sich nörd­lich von der Stadt Vác, in der die Freundschaftswo­che eröffnet wird; bis zur tschechoslowakischen Gren­ze. In dem Höhenzug be­finden sich übrigens bedeu­tende Steinbrüche, doch werden, zwar nur in ge­ringen Mengen, auch Edel­und Buntmetalle abgebaut. In der Nähe von Vác, zwi­schen dem Donauknie und den Ausläufern des Börzsöny-Ge­birges, ragen drei Betonschlo­te in den Himmel, die gefil­terten weißen Rauch aus- speien. Diese Schornsteine sind zu einem Symbol für Vác ge­worden — sie prangen sogar auf dem Wappen der Stadt —, und sie' gehören zu den Ze­ment- und Kalkwerken. Sei­nerzeit gab es viele Diskus­sionen um das Vorhaben; es hieß, eine solche Fabrik passe nicht in die malerische Umge­bung. Interessen prallten auf­einander, Naturfreunde und Volkswirtschaft standen sich gegenüber, bis das Werk An­fang der sechziger Jahre fer­tiggestellt wurde, und zwar anhand von Entwürfen aus der DDR, mit Hilfe und unter Anleitung dortiger Fachleute. Die Bedeutung von Zement als Grundstoff im Bauwesen braucht wohl nicht hervorge­hoben zu werden. Die Vácer Fabrik der Zement- und Kalk­werke liefert jährlich 1 170 000 Tonnen Zement. Vor 15 Jah­ren, als die Bauarbeiten noch im Gange waren, meinten die Experten, es entstehe eine Fabrik von europäischem Rang. Heute denkt man be­reits an Modernisierungen, Er­neuerungen. Und das mit Recht, denn Ungarn impor­tiert immerhin jährlich rund 870 000 Tonnen Zement. Die Fabrik befindet sich in einer idealen Gegend. Hier gibt es alles, was zur Herstel­lung dieses wichtigen Bau­materials erforderlich ist. Aus einem Steinbruch im nahen Naszály-Gebirge wird das Haufwerk mittels einer Seil­schwebebahn in die Fabrik befördert. Tag und Nacht rol­len die Wagenkästen, so daß täglich 5000 Tonnen Gestein in den Ofen bzw. bei der letz­ten Phase in den Zementsilo gelangt. Nach den hitzigen Diskus­sionen von einst haben sich die Gemüter inzwischen beru­higt. Seit Jahren unternimmt die Betriebsleitung immer größere Anstrengungen, um auch im Sinne des Natur­schutzes zu wirken. Vor kur­zem beendete man die erste Etappe bei der Montage einer Entstaubungsanlage im Werte von mehreren Millionen Fo- rit. F.V. Mehr Krankenhausbetten Mit gesellschaftlichem Zusammenschluss für die Gesundheit Um dieses hochbedteutende Groäprojekt so bald wie nur möglich durczuführen, entfal­tete sich ein äußerst breitge­fächerter gesellschaftlicher Zu. sammenschluß. In den beiden vergangenen Jahren trafen rund 1000 Facharbeiter in Kis- tarcsa ein so, daß sie an ih­rem ursprünglichen Arbeits­stunden leisteten außerdem die sozialistischen Brigaden, die Betriebskampfgruppen, die Jungkommunisten und die Handwerker. Unterdessen geht es auch an anderen Baustellen fleißig zu: In der Hauptstadt wird das Komitatskrankenhaus „Sem­melweis” renoviert und für die nächste Planperiode ist im Südosten des Komitats die Er­richtung eines neuen Kran­kenhauses vorgesehen. Pál Vasvári Gombó FORTE-ORWO Kooperation bringt jährlich eine Milliarde Nur wenige Tausendstel der fotochemischen Produktion der Welt werden in Vác im Be­trieb FORTE erzeugt. Auch sind kapitalistische Geschäfts­partner nicht selten erstaunt, daß sich FORTE trotzdem ge­gen so große ausländische Fir­men wie Kodak, Agfa oder eben ORWO in der DDR mit erfolg behaupten kann. Die Betriebsleitung ist der Ansicht, daß die Erklärung dieses Phänomens größtenteils in den örtlichen Traditionen der Produktion sowie in der Liebe der Werktätigen zu ih­rem Beruf zu suchen ist. In­folgedessen erzeugten sie die­ses Jahr schon bisher einen Produktionswert von 1 Mil­liarde Forint! und viele ih­rer Produkte, vor allem die schwarz-weißen Fotopapiere, erfreuen sich auch heute ei­ner lebhaften Nachfrage auf dem internationalen Markt, Die andere Ursache, so weiß man es in Vác, liegt in den gegenseitig nutzbringenden Kooperationsbeziehungen, die der ungarische Betrieb mit seinen ausländischen Partnern, in erster Linie mit ORWO in der DDR, angeknüpft hat. In Koproduktion werden z. B. die verschiedenen N Röntgenfilme für die Industrie und das Ge­sundheitswesen sowie die Re­quisiten der Farbenphotogra­phie hergestellt. Die Forscher, Technologen, Ingenieure und Facharbeiter von ORWO und FORTE tauschen regelmäßig ihre Erfahrungen aus, auch die mit dem Absatz beschäf­tigten Fachleute erörtern häu­fig ihre Vorstellungen. Die RGW-Mitgliedsstaaten er­wägen auch, daß sich jeweils ein Betrieb auf die Weiter­entwicklung und Herstellung bestimmter Produkte speziali­sieren sollte. Sobald ein kon­kretes Abkommen zustande kommt, werden die Fotoche­miker der beiden Bruderlän­der wieder häufig bei einan­der Gast sein, denn sie wer­den ihre Forschungsergebnisse und Erfahrungen austauschen müssen. A. Cs. Seit anderthalb Jahrzehnten betätigt sich in Vác am Donauknie der Betrieb der Zement- und Kalk­werke. Die Produktion dieser Febrik spielt eine w ichtige Bolle in der ungarischen Zementindustrie ■iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiimiii miiMmiiimiiimimimiiiiH ......................................................................................................................... tä tentraditionen mit besonderer Sorgfalt ge­pflegt. Zahlreiche Tanzgruppen und Orche­ster von Kindern und Erwachsenen tre­ten regelmäßig auf, auch ethnographische Forschungen und Sammlungen werden be­trieben. Einen hochbedeutenden Impuls ge­wann ihre Arbeit durch die Tätigkeit von Dr. Kurt Petermann, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Tanzarchivs Leipzig, der in deutschen Siedlungen Ungarns Volkstänze und Volksmusik sammelte. Wichtige Ereignisse kultureller Traditions­pflege sind die im Komitat veranstalteten Nationalitätentreffen. Das erste fand 1966 in Szentendre statt. Dieses sehenswerte Städt­chen am Donauknie ist auch seither ständi­ger Schauplatz der Landfestivals der Natio­nalitäten. Von hervorragender Bedeutung sind die Nationalitätentage in Nagybörzsöny, einem kleinen Dorf nordwestlich der Hauptstadt, in einem Tal des Börzsöny Gebirges, wo die älteren Leute auch heute noch eine typisch deutschsächsische Mundart gebrauchen. Seit sieben Jahren finden diese Veranstaltungen jeden Sommer hier statt, um die schönsten Kostbarkeiten der ungarländischen deut­schen Folklore dem von weither angereisten Publikum vor Augen zu führen. Spricht man von der hiesigen deutschen Nationalität, so ist auch unbedingt der De­mokratische Verband der Deutschen in Un­garn zu erwähnen, eine gesellschaftliche Or­ganisation für Interessenschutz und Kultur. Anfang November dieses Jahres veranstaltet der Verband seinen V. Kongreß, wo sich die deutschsprachige Bevölkerung unseres Ko­mitats durch 38 Delegierte vertreten läßt. Bei dieser Zusammenkunft wird anhand ein­gehender Erhebungen geprüft, wie die Na­tionalitätenpolitik im Kreise der ungarlän- d'schen Deutschen in die Praxis umgesetzt wurde. Außerdem wird der Verband die Auf­gaben festlegen, die in den kommenden fünf Jahren erfüllt werden sollen. , Éva Koffán Vor allem infolge der Fort­schritte im Krankenhausnetz hat sich auch, die Arbeit im Gesundheitswesen des Komi­tats Pest allmählich verbes­sert. Im Jahre 1960 mußte ein Kreisarzt noch mehr als 3000 Menschen betreuen — heute zählt er im Schnitt knapp 2500 Patienten. Unterdessen hat sich die Ordinationszeit der Betriebsärzte verdoppelt. In fünfzehn Jahren wurden im Komitat über 100 Ambu­latorien errichtet, ferner wur­den in den letzten Jahren in einigen Kreis-Hauptorten (Gö­döllő, Szentendre, Százhalom­batta, Monor, Vác, Dabas) neue fachärztliche Ambulato­rien eingerichtet (bzw. sind sie im Bau begriffen), damit die Kranken zur fachärztli­chen Behandlung nicht in die Hauptstadt reisen müssen. Der Krankenhausbau stellt im Entwicklungsprogramm des Gesundheitswesens eine vorrangige Aufgabe dar. Zwei moderne städtische Kranken­häuser (in Cegléd und Vác) wurden bereits vor dem IV. PÍanjahrfünft ihrer Bestim­mung übergeben, wodurch dem Komitat schon 556 zu­sätzliche Krankenhausbetten zur Verfügung standen. Erst unlängst wurden die Vorar­beiten zur Errichtung eines neuen und in jeder Hinsicht ■moderneren Krankenhauses in Kistarsca unweit der Haupt­stadt in Angriff genommen. Für den Bau sind rund 500 Millionen Forint vorgesehen; Plänen zufolge werden bereits im Frühling 1979 580 Betten für die Krankenpflege freige­geben. Die Bauarbeiter hatten alle Hände zu tun, denn sie mußten nicht nur des dia­gnostische Gebäude" und das Hauptgebäude, sondern auch ein Pflegerinnenheim mit 210 Dienstwohnungen terminge­recht fertigstellen. Am diesjährigen Landeswettbewerb der LPG-Volks tänzer, an dem 27 Ensembles mit 1400 Tänzern teil- nahmen, erzielten die Volkstanzgruppen der in Ungarn lebenden Nationalitäten großen Erfolg. Für hervorragende Leistung wurde dem deutschen Ensemble von Ceglédbercel eine Goldmedaille ver­liehen. Unser Bild: Szene aus dem Programm des Ensembles.

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