Erdő Péter (szerk.): Bűn és isteni irgalom mint a mai ember problémája - Studia Theologica Budapestinensia 30. (2002)
Michael Waldstein: Die Sünde und das Erbarmen Gottes im Johannesevangelium
Die Sünde ist nach diesem Text auf tiefer und umfassender Ebene wirksam, nämlich in einem sozialen System, in dem man voneinander Herrlichkeit oder Ehre annimmt. Das gesamte System gegenseitig erwiesener Ehre ist so gebaut, daß man von sich selbst aus oder aus dem Eigenen heraus sprechen muß um machtvoll und wirksam aufzutreten. Aus diesem Grund wird der angenommen, der (wie wohl z.B. Alexander der Große oder Napoleon) in seinem eigenen Namen kommt. Sofern aber die Lüge des von sich selbst aus Sprechens seine Grundlage bildet, ist dieses soziale System eine Barriere, die den Blick auf Jesus verstellt und zwar genau deshalb, weil Jesus nicht aus sich selbst heraus spricht. Die Herrlichkeit, die vom einen Gott kommt ist ganz anders als die Selbstherrlichkeit dessen, der aus sich selbst heraus spricht. Sie ist, wie wir weiter unten sehen werden, eine Herrlichkeit der trinita- rischen Liebe und sie ist deshalb auch dann—sogar dann besonders—anwesend, wenn „die Stunde Jesu" kommt, die Stunde seines Leidens und Todes, in der man nur das scheinbar direkteste Gegenteil eines Strahlenkranzes von Herrlichkeit sehen kann. Der johanneische Begriff der „Welt" wird auf diesem Hintergrund verständlich. Welt im negativen Sinn, in dem der Teufel „6 apycov toü KÓopou toútou, der Fürst dieser Welt" genannt wird (12:31) ist die Schöpfung sofern sie von der Liebe des Vaters abgeschlossen ist als ein Bereich, in dem Begierde und Prahlen herrschen, beides Spielformen des aus sich heraus Lebens und aus dem Eigenen heraus Sprechens. 1. Johannesbrief 2:15 Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater nicht. 2:16 Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen und das Prahlen des Lebens, ist nicht aus dem Vater, sondern aus der Welt. 2:15 Mf) ctyaTTäTe tôv KÓopov p.r|5è rá kv tcô KÓopw káv tiç àyaTrâ tov KÔopov, oùk cotlv f] (xyauri toû ïïaTpoç kv aÙTcf) • 2:16 OTi v&v tô kv tû KÔapw, f) éiuGupia Tfjç aapKÔç Kai f) éiuGupía tgôv ó({)0a/lpcöv Kal f) ùXa(ovela toû ßiou, oùk cotiv 6K TOÛ TTaTp Ô Ç áXX’ k K TOÛ Koapou kaxiv 18