Anton Millner: "Die Gefangenenseelsorge" - Studia Theologica Budapestinensia 1. (1990)
ANHANG
C Versöhnung mit Gott: D.h. entdecken oder wiederentdecken die Liebe dës lebendigen Gottes, der uns zu einer kontinuierlichen Umkehr ruft. Der Seelsorger soll durch sein Leben das Zeichen dieser Gottesliebe zu den Menschen sein. Er bietet das Evangelium als gute, frohe Nachricht der Befreiung des Menschen von Schuld an. Er feiert im Gefängnis die Eucharistie, und spendet die Sakramente, die Zeichen der Versöhnung Gottes mit den Menschen sind. D Der Seelsorger und die Kirche. Die Ausbildung: Es ist notwendig, daß die für diesen schweren Dienst ernannten Priester sorgfältig vom Bischof ausgewählt werden. Die Kirchenleitung muß ihnen eine entsprechende Ausbildung gewährleisten. Der Gefängnisseelsorger soll nicht allein arbeiten. Es ist zu empfehlen, Laien für die Hilfe in seinem Pastoralauftrag zu haben und mit ihnen die Zukunftsperspektive dieser Einrichtung vorauszuplanen. Die ganze christliche, lokale Gemeinde soll dazu bewegt werden, sich diesem Dienst anzuschließen. Betreuung: Der Gefängnisseelsorger ist Betreuer dieser wirklichen Gemeinschaft von Getauften, die von Jesus Christus leben und ihn im Gefängnis feiern. Er hält gute, freundschaftliche Beziehungen mit allen, die im Gefängnis arbeiten. Er sorgt dafür, daß die Bindunngen zwischen der christlichen Gemeinde im Gefängnis und den anderen Gemeinden auf jeder Stufe der Partikularkirche (Pfarrei, Diözese) geknüpft werden. Er hat die Prophetenrolle in der Kirche, indem er die Christen an ihre Aufgabe gegenüber den Problemen des Gerichtssystems und Strafsystems erinnert. Zukunft: Wir wünschen, daß die Kirche die Priester als Gefängnisseelsorger behält, auch in der Zeit des Priestermangels. Die Kirche wird dadurch 197