Anton Millner: "Die Gefangenenseelsorge" - Studia Theologica Budapestinensia 1. (1990)

ANHANG

4 Das Apostolat im Gefängnis Die Gefängnisseelsorge bemüht sich, eine Hilfe und eine Stütze den Häftlingen anzubieten, indem sie zu ihrer humanen und spirituellen Entfaltung beiträgt durch eine Begleitung auf dem Weg der Versöhnung mit sich selbst, mit den anderen und mit Gott. A Versöhnung mit sich selbst: D.h. entdecken und annehmen, das, was man ist, seine Grenzen und seine Mißerfolge, seine Qualitäten und seine Möglichkeiten; d.h. sich bewußt werden dessen, was man gewesen ist und was man werden möchte. Mit diesem Ziel bemüht sich der Seelsorger den Häftlingen zu begegnen und sich begegnen zu lassen von ihnen, indem er eine wahre Beziehung aufbaut. Er hört ihnen zu mit Respekt, Aufmerksamkeit und Geduld. Er nimmt sie an, wie sie sind. Er hilf ihnen, sich zu äußern, sich zu öffnen, sich in der Wahrheit zu befinden. Er hilf ihnen, einen Sinn in ihrem Leben zu finden. Er vertraut ihnen trotz ihres Rückfalls. B Versöhnung mit den anderen: D.h. finden und wiederfinden die normalen sozialen Beziehungen zu knüpfen, die Fähigkeit, solidarisch mit den anderen zu leben. Der Seelsorger soll die Einsamkeit der Häftlingen mildem, indem er für die Erhaltung der Beziehung zu ihren Familien sorgt, indem er den Außkenkontakt befürwortet und unterstützt. Er bemüht sich, die Selbsthilfe der Häftlinge zu fördern, ihre gemeinsamen Aktionen für die Benachteiligten sowohl innen als auch außerhalb des Gefängnisses zu fördern. Er befürwortet alles, was zum Wohlsein der Häftlinge beitragen kann, indem er die Verbände dazu bringt, sich für die Probleme der Häftlinge zu interessieren. Er sucht ihren Verantwortungssinn sich selbst gegenüber, gegenüber ihren Kameraden und gegenüber den Betroffenen und Ihre Familie zu wecken. 196

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