Folia Theologica 20. (2009)

Bolberitz Paul: Monotheismus in der westlichen Philosophie

40 BOLBERITZ, Paul viduellen Prinzip, würde keine dieser Götter einfach sein, demnach kann es nicht mehrere Götter geben30. Aus dieser Argumentation kann man sehen, dass Thomas von Aquin damit die Unmöglichkeit der Polytheismus zeigen möchte. Der Polytheismus verkündet die Vielzahl der Götter. Der Henotheismus schreibt nur die Verehrung eines Gottes vor, aber hielt es für Möglich die Existenz mehrere Götter. Laut der manichäischen Auffassung gibt es zwei göttliche Prinzipien: das eine ist der Urheber des Guten, das andere der des Bösen. Der logisch überdachte Polytheismus führt zur Leugnung der absoluten Wirklichkeit, also zur Atheismus (obwohl den Polytheismus vertretender Mensch kommt dies meistens nicht im Sinn). Die manichäische Auffassung ist auch unhaltbar. Der hier gezeigte „gute Gott" ist nämlich beschränkt, so ist er in Wirklichkeit kein Gott. Der „böse Gott" kann böse sein aus aller Perspektiven, oder nur teilweise. Im Angesicht der Sache, dass das Böse der Mangel an der dem Seienden zugestehende Vollkommenheit ist, ist der absolute böse Gott substanzlos, also nichts. Der teilweise böse Gott ist beschränkt, unvollkommen, so kann es nicht Gott sein. In der Einheits-Metaphysik setzt Nicolaus Cusanus Gottes Einheit mit dem Sein gleich (unum est ipsum esse)31. Er lehrt, „alles existiert insofern, bis es Eins ist" (omnia enim intantum sunt, in quantum unum sunt)32. Die Einheit ist nichts anders, als „die Form der Formen" (forma formarum), was die individuelle Form ermöglicht. Er betrachtet die Einheit, als die Form, die das Sein der Dinge gibt (forma essendi). Er meint, die Einheit hat Vorrang dem Sein gegenüber (Einfluss von Plotinus und Proklos), die transzendentale Einheit ist eine vor dem Sein liegende Einheit. So kann er aussagen: „capacius est igitur unum quam ens"33. Cusanus untersucht in seiner späteren Schrift, in „De non aliud", die Einheit Gottes gegenübergestellt zur Vielzahl und Komplexität der Welt und so erläutert er die Transzendenz und Immanenz Gottes. Er bezeichnet Gott - beeinflusst von der negativen Theologie - mit einem Wortspiel: „non aliud", kurzum „nichts anders". In dieser Zusammen­setzung ist das „Anderes" die „äußere Einheit", also die Abgetrennt­30 I. q. 11, a. 3.; Compendium theologiae 15. 31 N. Cusanus: De docta ignorantia, I. 6. 32 N. Cusanus: De venatione sapientiae, c.21. n.59. 33 Ebd. c.21. n.60.

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