Folia Theologica 19. (2008)
Rezensiones
FOLIA THEOLOGICA 19 (2008) 383 REZENSIONES Hans Küng, der Anfang aller Dinge. Naturwissenschaft und Religion. Piper. München-Zürich, 2006.8. Auflage. (1. Auflage: 2005) 247 SS. Hans Küng feierte am 19. März 2008 seinen achtzigsten Geburtstag. Dieses Datum scheint schon ein Anlaß zu sein vom imposanten, oft auch umstrittenen Opus des Schweizer, in Tübingen tätigen Theologen mindestens ein Werk zu rezänsieren. Es ist „Der Anfang aller Dinge". Die Auswahl ist selbstverständlich beliebig. Doch fiel das Auge des Rezänsenten auf das Buch in der Suche nach einer zeitgemäßen, zuverlässigen und verständlichen Kosmologie. Das Buch gliedert sich in 5 Abschnitte mit einem Prolog (Es werde Licht!) und mit einem Epilog (Das Ende aller Dinge). Den Auftakt bietet der überraschende Umschlag des Orchesters in Haydn's Oratorium „Die Schöpfung." - Dann erzählt Küng die spannende Geschichte der Astronomie einschließlich Kopernikus, Keppler und Galilei bis zum Urknall, jeweils mit Heranziehung von profilierten Fachleuten, von denen nicht wenige Kollegen des Verfassers sind in Tübingen. Wie es auch zu erwarten ist, schreibt Küng erbittert und kritisch über das Verhalten der zuständigen Kirchenbehörden von damals und heute im Falle Galileis und zieht eine Paralelle zur Frage der Geburtenregelung und Frauenordination (S. 21). Dann kommen Zahlen und Dimensionen des Weltalls, welche einen zum Schwindel bringen - und zum Glück keinen Glaubensge- horsan abfordern, sankzioniert durch entsprechende Instanzen. Allerdings zieht Küng aus den aufgelisteten Theorien den Schluß, daß nicht Agnostizismus, nicht Rückzug in eine gläubige Immunität, auch nicht die Intervention des Lehramtes - oder andererseits die Leugnung der Schöpfung und des Schöpfergottes die entsprechende Lösung ist, sondern „über die reine Vernunft hinaus eine Offenheit des ganzen Menschen" welche den Glauben an den Schöpfergott rechtfertigt. (S. 99). Küng erwähnt im Zusammenhang mit der Evolutionstheorie (ein „zweiter Fall Galilei" S. 106 ff.) die Reaktionen des Lehramtes und das traurige Schicksal von Teilhard de Chardin, dessen Ruhestätte Küng 1968 nur mit Mühe finden konnte (S. 116). - Der Verfasser ist weder mit einem Fundamentalismus in der Frage der Evolution noch mit einer „Gottesleugnung" aufgrund derselben einverstanden. Er kann