Folia Theologica 19. (2008)
Kuminetz, Géza: Die Teilnahme des katholischen Menschen am öffentlichen Leben im Lichte der gesellschaftsphilosophie von Sándor Horváth O. P.
DIE TEILNAHME DES KATHOLISCHEN MENSCHEN 181 lkommnen, und im Laufe dieser Tätigkeiten von Christus Zeuge able- gen. 4) Nach dem 2 § des K. 256. muss die soziale Lehre der Kirche den Seminaristen beigebracht werden, damit sie sie den Gläubigen beibrin- gen, richtig erklären können. Der 1 § des K. 287. spornt die Kleriker an, den gerechten Frieden und das Einverständnis zwischen den Menschen zu fördern; der 2 § schreibt vor, dass die Kleriker in politischen Parteien und Gewerkschaften keine führende Rolle übernehmen, ausgenommen, wenn sich die Tätigkeit nach Beurteilung der kirchlichen Behörde wegen des Schutzes der Rechte der Kirche oder wegen des Dienstes des Allgemeingutes als begründet erweist. 6) Nach der Vorschrift des 1. § des K. 528. ist jeder Pfarrer verpflichtet, die Tätigkeiten in seinem Pfarrhaus zu unterstützen, die den Geist des Evangeliums, auch was die gesellschaftliche Gerechtigkeit anbelangt, fördern. Nach dem 1. § des K. 529. ist der Pfarrer verpflichtet, auch für die Armen der Pfarrei zu sorgen. Das unversehrte und gesunde öffentliche Leben ist also ein berufener Bewahrer und Unterstützer der in der Einführung erwähnten grundlegenden Relationen, der Relationen, deren Pflege und Kultivieren jedem einzelnen Menschen den Schlüssel gibt, mit dessen Hilfe man wirklich als die Krone der Schöpfung sein Leben führen kann, und sich der Shalom, das heisst der Frieden unter den Menschen verwirklichen kann. Eben deshalb ist der christliche Mensch ein guter Bürger der Gesellschaft. Er gibt dem Kaiser, was ihm gehört, und mit der Zeugnisablage im öffentlichen Leben erinnert er auch den Kaiser und jeden Menschen mild und demütig daran, dass nicht einmal sie vergessen, im gesellschaftlichen Leben Gott zu geben, was Ihm gebührt, das heisst sie müssen die Hüter und Förderer der moralischen Ordnung werden. ANHANG Die Teilnahme des Gläubigen an der Politik 1. Die Politik als menschliche Zusammenarbeit ist eine aktive Teilnahme am bürgerlichen, öffentlichen Leben. 2. Der Leiter dieser Tätigkeit ist die Tugend der Klugheit des öffentlichen Lebens, die prudentia politica. 3. Als Tugend zieht das die Tätigkeit des öffentlichen Lebens unter die Kontrolle der grossen, allgemeinen moralischen Gesetze und Ziele.