Folia Theologica 18. (2007)
Csaba Török: Der Geist Gottes in der Welt der Kulturen. Pneumatologische Akzente im Glaube-Kultur-Verhältnis
332 Cs. TOROK Jesus: «Komm» (vgl. Ofß 22,17). So erscheint die ganze Kirche als «das von der Einheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes her geeinte Volk"62 Es wird aus diesem Text klar, dass das Zeugnis in eine pneumatische Dynamik eingewoben ist, die das Leben der Welt, der Kirche und des Glaubens von der Schöpfung bis auf das Eschaton durchdringt. Die zeugnisgebende, zeichenhafte Funktion des Glaubens können wir in diesem Kontext in rechter Weise verstehen. „Die determinierende Funktion des Zeugnisses als des Weges der kirchlichen Glaubwürdigkeit tritt sehr klar vor unsere Augen, und diese Funktion lässt sich nie entweder auf eine rein äussere und äusserliche, oder auf eine innere und subjektive Glaubwürdigkeit reduzieren, sondern fokalisiert unsere Aufmerksamkeit auf die Glaubwürdigkeit als eine - so äussere, wie innere - Einladung zum Glauben, im Sinne des «integrierenden» Charakters dieser Funktion. (...) In Wahrheit ist es so, dass die äußere Dimension, die geschichtliche Beziehung zu dem apostolischen Zeugnis, die interiorisierte Dimension, von der Erfahrung des gelebten Zeugnisses ausgehend, und die innere und interiorisierende Dimension, die dem Zeugnis des Heiligen Geistes zu verdanken ist, sich in der Glaubwürdigkeit des Zeugnisses kreuzen."63 Ein Zeugnis ohne dem Geist würde nicht mehr bedeuten, als die Vermittlung religiöser, biblischer Kenntnisse, eine gewisse Lehrtätigkeit; oder würde sich auf die Uferlosigkeit der subjektiven Eindrücke und Gefühle reduzieren. Der Heiliger Geist gibt aber unserem Zeugnis die Kraft, so die Einzelnen, wie die Kultur ansprechen zu können. Dieses Angesprochen-Sein kann zum Ursprung persönlichen Glaubensaktes bzw. der inneren Wandlung werden, die jede Kultur, jede menschliche Gemeinschaft einlädt. 5. Pluralismus Eine der wichtigsten, konditionierenden Gegebenheiten der heutigen Welt ist der Pluralismus, der nicht nur eine gewisse Pluralität der Mentalitäten, Denkweisen und Lebensformen, sondern auch eine Art Ideologie der Vielfalt, der Differenz und des anderen 82 83 82 LG 4. 83 PIE-NINOT, S., La teológia fundamental, Dar razón de la esperanza (IPe 3,15) (Agape 7), Secretariado Trinitario, Salamanca (1989, 19912, 19963) 20014, 659f.