Folia Theologica 18. (2007)

Csaba Török: Der Geist Gottes in der Welt der Kulturen. Pneumatologische Akzente im Glaube-Kultur-Verhältnis

314 Cs. TOROK 1. Leben: Dieser Aspekt wird ganz klar und eindeutig in den Tex­ten des Alten Testamentes dargelegt. 2. Freiheit: Wir haben den Geist der Freiheit empfangen, der uns zu Kindern Gottes macht.37 Dieser Satz Pauli bezieht sich vor allem auf die Neuheit des von der Sklaverei des Gesetzes be­freiten christlichen Lebens. Doch werden wir den originalen Sinn der Offenbarung verfälschen, wenn wir behaupten, dass diese durch den Geist gewirkte Freiheit eine breitere Bedeu­tung hat. Der Heilige Geist als Geist der Freihet bezeugt uns, dass der Schöpfergott in der Erschaffung des Menschen einen einzigartigen, ganz neuen Grad der Freiheit in der Welt zur Entstehung führte, der auf keiner innerweltlichen Realität zu­rückzuführen ist. Hier wird nicht nur die Großzügigkeit Gottes betont, durch die er freien Raum der Schöpfung gab, sondern auch seinen Willen, womit er den ganzen Heilsplan in die Zu­sammenwirkung der göttlichen Gnade und der menschlichen Freiheit einschloss.38 Es ist gar nicht übertrieben, zu sagen, dass die Vollkommenheit der ganzen Schöpfung untrennbar von der in der Welt lebenden und sich entfaltenden Freiheit des Menschen wurde.39 3. Relation: Der Heilige Geist kann auch der Geist der Relation und der Kommunikation genannt werden. Die Beziehungsfä­higkeit (besser gesagt: die Liebes- und Gemeinschaftsfähig­keit) des Menschen wurzelt sich in dem Heiligen Geist, und wiest auf den Weg der Vollkommenheit des menschlichen Seins, die durch die Kommunikation und Communio erreich­37 Vgl. Rom 8,15. 38 Vgl. HILBERATH, H. J., Pneumatológia, 574. 39 A. Vöglte schreibt über Röm 8,20: „Nichts weniger als die Unterwerfung der Schöpfung ist dem kommentierenden Apostel begreiflicherweise die mit jener verbundene - und jedenfalls von Gott gesetzte - Hoffnung auf Erlösung wich­tig: ef’ elpidi (V. 20; vgl. V. 24). Denn erst dadurch, daß er im Sinne des jüdi­schen Theologumenons von dem Erscheinen des Messias bzw. «des kommen­den Äons» die Unterwerfung der Schöpfung «auf Hoffnung hin» erfolgen läßt, erfüllt die Parenthese V. 20 die ihr zugedachte Funktion: nämlich zu erläu­tern, warum er sagen konnte, daß die Schöpfung (ohne es zu wissen) mit ge­spannter Sehnsucht auf die Offenbarung der Söhne Gottes wartet.“ — Vögtle, A., Das Neue Testament und die Zukunft des Kosmos, Patmos Verlag, Düssel­dorf 1970, 195f.

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