Folia Theologica 18. (2007)

Csaba Török: Der Geist Gottes in der Welt der Kulturen. Pneumatologische Akzente im Glaube-Kultur-Verhältnis

DER GEIST GOTTES IN DER WELT DER KULTUREN 307 von europäischen rechtlichen und moralischen Grundkatego­rien, eine europäisch bestimmte Anthropologie und so weiter, und so fort - die Suche nach den entsprechenden Fragen ge­bremst oder ganz auf Eis gelegt wird. 7. Sich einer neuen möglichen Identität öffnen. Wir müssen uns die Frage stellen: Ist die Uniformisierung wirklich die einzig mögliche Lösung zur Bewahrung der Einheit? Wie weit be­deuten die europäischen kulturellen Elemente einen unveräu­ßerlichen Teil der katholischen Identität? Wenn unsere Ant­wort „Ja" lautet, dann sollen wir uns fragen: Können wir noch von Loto/kirchen so reden, dass die Lokalität nicht nur eine geographische, kirchenrechtliche, sondern auch eine qualita­tiv-essentielle Bestimmung ist? Diese Fragen, manchmal auch Identitätskrisen geben uns wichti­ge Wegweisungen in unserer Suche nach ein neues Paradigma, das sich aus den folgenden Faktoren sich aufbauen muss: 1. Globalität: Die Kultur muss als eine globale, und keine partielle menschliche Realität angeschaut und ernst genommen werden. 2. Gegenwartsanschauung: Es muss uns im Laufe der Analyse des Glaube-Kultur-Verhältnisses bewusst werden, dass die Got­tesgegenwart sich auf die ganze Erde ausdehnt, daher ist die Begegnung zwischen der Kirche und der Welt eine Art Inter­aktion zwischen zwei verschiedenen Formen, Schichten der (wirksamen) Gegenwart Gottes. 3. Dialog: Die Vertiefung des Themas des Dialogs und das Zu­standekommen der Möglichkeitsbedingungen des echten Dia­logs so in inner-, wie außerkirchlichen Kreisen. 4. Communio-Anschauung: Das Einführen der konziliäre und post-konziliäre Communio-Anschauung in jeder Dimension des kirchlichen Lebens. 5. Analogisches Denken: Eine neue, analogische Art des Denkens, eine analogische Kulturanschauung statt der Äquivozität. 6. Neue ekklesiologische Aspekte: Das Durchdenken so der gene­rellen (Kirchenordnung, ethische Systeme usw.), wie der kon­kreten (Lebensstile und -Modelle, die konkrete Verwirkli­chungsformen des christlichen Ideals) Dimensionen des kirchlichen Seins.

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