Folia Theologica 18. (2007)
Zoltán Rokay: Diogenes Laertios und Clemens von Alexandrien
DIOGENES LAERTIOS UND CLEMENS VON ALEXANDRIEN 225 5.Was die Standhaftigkeit betrifft, bleiben die Nicht-Griechen hinter den Griechen nicht zurück DL, IX, 26 CI 56, 1 „Als man ihn (den Zenon von Elea) nach den Mitwissern fragte sowie nach dem Waffentransport nach Lipara, gab er sämtliche Freunde des Tyrannen als Mitschuldige an in der Absicht, ihn als völlig verlassen hinzustellen; dann bemerkte er, über einige könnte er ihm vertraulich Mitteilungen ins Ohr machen; dabei faßte er ihn mit den Zähnen und ließ ihn nicht los, bis er niedergestochen war, von dem nämlichen Schicksal betroffen wie Aristogeiton. - Demetrios berichtet in den Homonymen, er habe ihm die Nase abgebissen. - Antisthenes aber erzählt in den Philosophenfolgen, nach Nennung der Freunde als Mitschuldiger sei von dem Tyrannen befragt worden, ob noch irgendein anderer mit im Spiele wäre. Da habe er geantwortet: 'Ja, du selbst, der Fluch des Staates'... schließlich habe er sich die Zunge abgebissen und sie dem Tyrannen ins Gesicht gespien; da hatten die Bürger in höchster Erregung den Tyrannen auf der Stelle gesteinigt. Und damit stimmt die Mehrzahl der Berichterstatter überein. Hermip- pos dagegen sagt er sei in einen Trog geworfen und zerstoßen." „Auch Zenon von Elea blieb unter den Folterqualen standhaft, als man ihn zwingen wollte, ein Geheimnis zu verraten, und gab es nicht preis; ja er biß sterbend noch seine Zunge ab und spuckte sie gegen den Tyrannen aus..."