Folia Theologica 18. (2007)
Zoltán Rokay: Diogenes Laertios und Clemens von Alexandrien
218 Z. ROKAY seine rühmliche Haltung in der Schlacht bei Tangara dem Sokrates Anlass zu der Äußerung, schwerlich wäre aus einer Ehe eines Atheners mit einer Athenerin ein so trefflicher Mann hervorgegangen. Und er selbst sagte höhnend von den Athenern, die sich nicht wenig darauf zugute taten, Erdgeborene Ureinwohner zu sein, sie hätten, was ihre Abstammung anlange, nichts voraus vor Schnecken und Heuschrecken. DL I, 13 f. „Die Philosophie aber hat zwei Ausgangspunkte, den einen von Anaximander, den anderen von Pythagoras. Der erste- re war ein Schüler des Thaies, Pythagoras dagegen hatte sich dem Pherekydes angeschlossen. Die eine Schule wurde die ionische genannt, weil Thaies, ein Ionier - er war nämlich Milesier - des Anaximander Lehrer war; die andere die italische von Pythagoras her, weil er sich meist in Italien aufhielt." war, und Antisthenes ein Phry- ger... Thaies aber war seiner Herkunft nach ein Phönizier und ist wie oben gesagt mit den Propheten der Ägypter zusammengekommen... Und Platon leugnet nicht, dass er die schönsten Gedanken für seine Philosophie von den Barbaren nehme, und gesteht zu, nach Ägypten gekommen zu sein. So sagt er im Phaidon, dass der Philosoph von überall Förderung erfahren könnte, indem er schreibt: ,Groß ist Griechenland, mein lieber Kebes, sagte er (Sokrates), und in ihm leben gar viele treffliche Männer, zahlreich sind aber auch die Barba- renvöker.'"10 CI 62, 1 ff. „In der Philosophie sind nun nach den genannten Männern drei Schulen entstanden, benannt nach den Gegenden, die ihre Heimat waren, die Italische , ausgehend von Pythagoras, die Ionische, von Thaies, die Eleati- sche, von Xenophanes. Von ihnen war Pythagoras, der Sohn des Mnesarchos ein Samnier, wie Hippobotos sagt, wie aber Aristoxenos in seinem Leben des Pythagoras und Aristarchos und Theopompos sagen ein Tyrrhenes dagegen nach der Angabe des Neanthes ein Syrier oder ein 10 vgl.Anm.9