Folia Theologica 18. (2007)
Zoltán Rokay: Diogenes Laertios und Clemens von Alexandrien
DIOGENES LAERTIOS UND CLEMENS VON ALEXANDRIEN 219 DL VIII, 1 ff. „Nachdem wir von der ionischen Philosophie, die mit Thaies beginnt, und den Männern gehandelt haben, die sich in ihr einen Name gemacht haben, wendet sich unsere Betrachtung nunmehr der italischen Philosophie zu. Sie begann mit Pythagoras, des Ringstechers Mnesar- chos Sohn, aus Samos wie Her- mippos sagt, oder nach Aristoxe- nos, von einer der tyrrhenischen Inseln... durch Vermittlung seines Oheims Zoilos mit Phereki- des bekannt geworden... Er verfertigte drei silberne Pokale und nahm sie mit sich nach Ägypten als Geschenk für drei Priester." Tyrier, so dass nach den Angaben der meisten Pythagoras seiner Herkunft nach ein Nichtgrieche (Barbar) war." CI 66, 2 „Ebenso verkehrte mit eben diesen (mit den Propheten der Ägypter) auch Pythagoras und ließ sich ihretwegen beschneiden, um dann auch in die geheimsten Tempelräume zugelassen zu werden und die Geheimphilosophie der Ägypter kennenzulernen. Ferner verkehrte er auch mit den hervorragendsten Chaldäern und Magiern, und der bei ihm homakoeion genannte Versammlungsraum war ein Vorbild dessen, was jetzt Kirche (ekklesia) heißt." Der Unterschied springt sofort ins Auge. Die gemeinsamen „Quellen" sind erkennbar. Aber während DL einfach berichtet, CI wertet und will das späte Erscheinen der griechischen Philosophie, sowie ihre Abhängigkeit von nicht-griechischen Künsten nachwei- sen, um die Priorität der biblischen Offenbarung - des Moses - hervorzuheben.