Folia Theologica 17. (2006)

László Gruber: Über die Theologie des Priestertums von Papst Johannes Paul II.

UBER DIE THEOLOGIE VON PAPST JOHANNES PAUL II. 59 Verdienst dem Papst gehört, dies theologisch ausgesagt und in der ganzen Kirche verkündet zu haben, indem damit die Theologie des Priestertums erneuert und weiterentwickelt wurde, was der Theo­logie des Priestertums zugleich einen neuen Schwung und Merk­male gegeben hat. Er tat dies aus der innerlichen persönlichen Überzeugung und Zeugnis heraus, was den verschiedenen anderen Formulierungen über diese Theologie eine spezifische und eigene Farbnuance verleiht28. C. Chochini meint, die ontologische Fundie­rung des priesterlichen Zölibats von PDV29 erreicht den kirchlichen Gipfelpunkt dank der Theologie von lex continentiae (also dass das Gesetz der Enthaltsamkeit der Kleriker bis zur Zeit der Aposteln nachweisbar ist) Dies ging von dem II. Vatikanischen Konzil aus und besteht auf den Spuren der vorhergehenden Jahrhunderte30. 28 Vgl. MARTINI, C. M., in COLETTI, D. (a cura di), Cari sacerdoti! Le ’Lette­re del giovedi Santo ' e altri scritti suli’ identità, la vita e la formazione del prete, Milano 1990, 9. 29 Der theologischen Vollständigkeit halber möchte an dieser Stelle noch vermerkt werden, dass der Papst das Zölibat - das pflichtweise eingeführte Zölibat - als den grössten Ertrag der Konfiguration als Bräutigam -, nicht nur auf ontolo­gisch-sakramental ischer Ebene wie in PDF beschrieben, sondern auch aus einem existenziellen, mystischen oder liturgischen Blickwinkel heraus deutet und er­klärt. So bezeichnet zum Beispiel Denzler das Gleichwerden zwischen Priester und Christus wie es in der Formulierung von Johannes Paul II. heisst, bzw.die Repräsentation, über die der Priester alter Christus wird, als mystisch. Vgl. DENZLER, G., Die Geschichte des Zölibats, Herder, Freiburg - Basel - Wien 1993, 108-109; Dulles bezeichnet das existenzielle Verhältnis des Priesters zu Christus, was vom Papst nachdrücklich betont wird. Ferner bemerkt er dazu, dass ein Priester, der Zölebs ist, Christus in seiner Verlobten-Dimension mit der Kirche besser, auf eine akzeptablere Weise präsentieren kann, was sich bei je­dem Feier der Eucharistie deutlich wird. Vgl. DULLES, A., The Priestly Office. A Theological Reflection, Mahwah, New York 1997, 64. 70. 30 Vgl. COCHINI, C., La legge del celibato sacerdotale nella Chiesa latina. Compendio storica, in Celibato e magistero. Interventi dei Padri nel Concilio Vaticano II e nei sinodi dei vescovi del 1971 e 1990, Cinisello Balsamo 1994, 103. Inbezug auf die Festlegung vom Zölibat des PDV meint Cochini: „Der letztendliche Grund gehört in die Theologie, und die Betonung wird als Prio­rität darauf gelegt, was die wirkliche Identität des Priesters bildet: nämlich auf die ontologische Bindung zu Christus, dem Oberhirten und dem Guten Hirt. ’Das Gleichwerden mit Christus, dem Oberhaupt der Kirche, Hirten und Bräutigam’, rufen laut Johannes Paul II. den Priester dazu ein, ein Leben wie Christus zu leben, das ihn auf eine Ebene der evangelischen Räte zu heben; die volle Enthaltsamkeit, besonders aufgrund des Beispiels der Jungfräulich­keit Christi, macht es für ihn möglich, die Hirtenliebe noch mehr zu üben, so sehr, dass wir darin nicht weniger sehen als einen alter Christus“. AaO., 103.

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