Folia Theologica 17. (2006)

Recensiones

RECENSIONES 323 Klaus BERGER, Von der Schönheit der Ethik, Insel - Verlag, Frankfurt am Main, 2006, pp. 166 Der Auktor ist Professor für Neues Testament an der Evangeli­schen Theologischne Fakultät der Universität Heidelberg. Er ist (so Christ in der Gegenwart in Bild, August 2002) „eng dem Zisterzien­serorden verbunden." In seinem Buch versucht er statt der herkömlichen, und sich als ungenügend erwiesenen Argumentationswegen in der Ethik (Auto­nomie, Pflichtprinzip, Formalismus, vgl. S. 12-27) einen neuen Weg einzuschlagen, und zwar von der Ästhetik her. - In seiner Kritik nimmt eine hervorragende Stelle die Beurteilung des Projekts „Weltethos" von Hans Küng ein. Berger qualifiziert es als „trivial", da Nicolaus Cusanus in seiner Schrift De pace fidei schon längst "die Religionen selbst verglichen hat und nach platonischem Mu­ster das Gemeinsame ersteht hat." (S. 24.) - Neben dieser grund­sätzlichen Einschränkung kränkt nach Berger der Weltethos von Küng auch in folgenden Punkten: der Stellenwert der einzelnen Moralregeln wird zu sehr aus ihren religiösen Kontext gerissen; die philologische Ebene im Falle des Hebräischen wird vernachlässigt; der Grundsatz: „Jeder Mensch hat das Recht auf Leben" läßt sich bi­blisch nicht belegen; die Auswahl der gemeinsamen Elemente ist eurozentrisch; es wird übersehen, daß die Religionen gar nicht an bloßer Ethik interessiert sind; es geht bei Küng um eine typische Art der Allgemeinheit, um das was wir Sache nennen, wobei nach Berger ein Sich-verständlich-Machen der anderen Ethik nur auf dem Wege bilateraler Klärung möglich ist. (S. 24 f.) Der „Neuanfang" startet mit einem Vergleich zwischen Imma­nuel Kant und Hans Urs von Balthasar. Beide sprechen von einer Ästhetik als Begründung der Ethik. Doch die durch Kant befürwor­tete Schönheitserfahrung ist in sich „nicht tragend genug." (S. 54) Der wesentliche Unterschied zwischen beiden besteht darin, was Balthasar „Herrlichkeit" nennt, und was in Jesus Christus erschie­nen ist. (S. 50) Dies allein kann die Ethik „begründen" indem sie „nicht befragt sondern nur im Gehorsam angenommen werden kann." (S. 56) Diese Herrlichkeit widerspiegelt sich in der Ordnung der Schöpfung, dargelegt in den Bibeltexten, in der Verwandlung des Menschen, in der Liturgie, in den Texten und Formen der Ma-

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