Folia Theologica 17. (2006)
Recensiones
324 RECENSIONES rienverehrung (S. 74) in dem apokalyptischen Bild vom himmlischen Jerusalem, wobei der Auktor an die „Kirche der Ungarn", San Stefano in Rotondo in Rom alludiert (S. 132). Nachahmung, Bekleidung, bedeutet immer das sich Beschenken-lassen durch diese Herrlichkeit, ein Beleuchtetwerden durch sie. Der Versuch Bergers, von Ästhetik her die Frage(-n) der Ethik anzupacken ist auf jeden Fall originell. Bei den Anhängern von Hans Urs von Balthasar wird er sicher Zustimmung erfahren. Die Zietierung des „Tanzliedes" aus den apokryphen Johannisakten (S. 120 ff.) fügt sich gut in die Interessenwelle für apokryphen Schriften heutzutage. - Eine rationale Reflexion der ethischen argumentationsweisen, auch wenn sie sich auf Ästhetik gründen, wird vermutlich auch Berger als legitim zulassen. Auf die Reaktion von Hans Küng auf die Kritik Bergers kann man nur gespannt sein. Die wird voraussetzungsweise nicht aus- bleiben. Berger bezieht sich auf zwei Stellen auf Augustins „Ama et fac quod vis!" (s. 142 und 153): dies hat Jörg Splett durch „Dilige et quod vis fac!" zurechtgewiesen, (vgl. J. Splett in Lebendiges Zeugnis, 1988/1 S. 60-72) (Übrigens hat gemäß der mir zur Verfügung steheden Bibeltexten Jesus in Joh 20,19 am Oster-Abend und nicht wie Berger will am Ostermorgen - S. 165, die jünger angehaucht.) Zoltán ROKAY