Folia Theologica 17. (2006)

Recensiones

322 RECENSIONES „Memoria Passionis" durch einen „Diskurs" nicht ersetzt werden kann. —Die Leidenserfahrung darf aus der Öffentlichkeit nicht ver­drängt werden (hier ist die Verbindungslinie zur Metz'schen „poli­tischen Theologie"), sie soll in der „Erählgemeinschaft" weitergege­ben werden. (Hier ist wiederum die Berührung mit der „narrativen Theologie" von Metz zu erkennen.) (vgl. S. 245 ff.) Nach Metz hat nur eine, durch ihn entworfene, die „Memoria Passionis" beinhal­tende, und sie voraussetzende Theologie Angesichts der Europade­batte, des Dialoges mit den Religionen in Blick auf die Globalisie­rung, sowie in der Disskussion bezüglich des Weltethos eine Da­seinsberechtigung. -Unter dem Titel: „Die Metapher vom katholi­schen Elefanten" äußert sich Metz wider die Selbstprivatisierung der Kirche in pluralistischer Öffentlichkeit, und urgiert eine „Kir­che der Compassion" (s. S. 186.), statt sich stets nur „unter den Gleichgesinnten aufzuhalten". (S. 187.) Sich auf einen Satz des Thomasevangeliums berufend: „Wer mir nahe ist, ist dem Feuer nahe" (S. 143.) warnt Metz von der „herme­neutischen Naivität", d.h. davor, daß man die Provokation der bi­blischen Gottesrede stillstellt, und „uns von ihrem Skandal... entla­stet." (S. 143 ff.) „Der Prozess eines kulturellen Polyzentrismus stellt" - darin kann man Metz zustimmen - „auch die Theologie vor neue Aufga­ben". (S. 248.) Die durch die Katholische Kirche befürwortete Inkulturation soll dies wahrnehmen. Die Leidensgeschichte Jesu Christi untersheidet sich aber von den Gründungsmythen und „muss wieder in ihrem Zusammenhang mit der Leidensgeschichte der Menschen erläutert werden." (S. 251.) -Die Memoria Passionis bricht jeden abstrakten Vereinheitlichungszwang. Auch dem kann man zustimmen. Zu fra­gen wäre es jedoch, ob Metz dabei nicht selbst von einer narrativen zu einer argumentativen Theologie hinüberwechselt habe, und wie die Respektierung eines Polyzentrismus einerseits und der univer­salgültigen Substanz von „passus sub Pontio Pilato" zu vollziehen wäre? Die durch Metz am meisten zietierten Auktorén sind: Rahner, Habermas, Nietzsche. Zoltán ROKAY

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