Folia Theologica 17. (2006)
Recensiones
FOLIA THEOLOGICA 17 (2006) 321 RECENSIONES Johann Baptist METZ, Memoria Passionis. Ein provozierendes Gedächtnis in pluralistischer Gesellschaft. Herder, Freiburg-Basel-Wien, 2006, pp. 274 Der bekannte münsteraner Fundamentaltheologe, dessen Name im Zusammenhang der Schlagworte: „politische Theologie", „Narrative Theologie" sowie „Theologie in interdisziplinärer Forschung" berühmt geworden ist, hat in Zusammenarbeit mit dem Fundamentaltheologen aus Wien, Johann Reikerstorfer unternommen, mit dieser programmatischen Schrift „dem Schrei der Menschen ein Gedächnis und der Zeit eine Frist zu geben." (vgl. Umschlag) Es ist ein Plädoyer für Anamnesis im Gegensatz zu Amnesie, welche jeder Theologie droht, und welche die „ästhetizisierende Religion" und Religionsangebot der Postmoderne in sich schlißt. Ausgangspunkt ist das Wort Adornos, demgemäß es „nach Auschwitz keine Gedichte mehr geben könne" (S. 36) Auschwit ist für Metz „Zeitzeichen" (ebd.), „ein Ultimatum" (38) ein „Kontingenzschock" (S. 44),welches die ganze Nachwelt bestimmt und bestimmen soll, samt theologisches Denken. -Die Einmaligkeit und Vergleichverbot blendet aber keineswegs die anderen Leiden- und Katastrophenerfahrungen der Menschheit aus. (vgl. S. 69. 79. 236.) Metz akzeptiert die Legitimität eines a-priori in der Theologie (das ist das Erbe Rahners, und zwar nicht nur des transzendentalen Ansatzes, sondern auch des Standpunktes des I. Vaticanums bezüglich der natürlichen Gotteserkenntnis, -vgl. S. 108 ff.), aber dieses a-priori war auch bei Rahner nicht den konkreten Lebenssituationen fremd. In dem Sinne darf dieses a-priori nicht einem Platonismus gleichkommen (vgl. S. 52. 64. 75.). Das a-priori ist eben die Leidensgeschichte der Menschheit, welche die Theodizeefrage immer wieder in Erinnerung ruft und aktuell macht, und den „Unschuldmythos" der Postmoderne außer Kraft setzt, (vgl. Umschlag) Sie aktualisiert aber auch die oft zu Unrecht zum Schweigen gebrachte Apokalyptik. (vgl. S. 135 ff.) Metz spricht auch von einer „Dialektik der Säkularisierung" (vgl. S. 199.) wobei er den Namen des späten Habermas erwähnt. Doch vertritt Metz den Standpunkt, daß die