Folia Theologica 17. (2006)
Peter Caban: Jüdisches Pascha und das letzte Abendmahl von Christi
24 P. CABAN folgte danach „Lobgesang" (Mk 14,26; Mt 26,30), der zweite Teil von Hallei endete mit dem Psalm 136[135], in dem die Essenden Gott für die Schaffung und Erlösungsgeschichte noch einmal verherrlichten12. Frühchristliches Feiern Die Eucharistiefeier war in den frühchristlichen Gemeinden, gleicherweise wie das letzte Abendmahl, den jüdischen und heleni- schen Sitten beim Festessen ähnlich. In 1 Kor 11,25 und Lk 22,20 („Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl...") kann man darin Übereinkommen, das der doppelte Eucharistieakt seinen Platz beim Gemeindegastmahl hatte. Die Mehrheit der Forschern akzeptiert, dass solch ein Festessen den Akt des Brotes und Akt des Weines13 teilte. Schlusswort Das wichtige Zeichen der Paschafeier war ihr feierlicher Charakter und Dankcharakter, der vor allem in den Lob- und Segensworten ausgedrückt wurde, aber auch im Gesang von Alleluja-Psalmen. Die immer stärkenden messianisch-eschatologische Erwartungen werden vor allen Dingen mit diesen lobenswerten Elementen und Bitten um den nächsten Segen in den letzten Jahrhunderten vor Christus verbunden. 12 Jesu Worte charakterisieren Brot und Wein als Symbol der Abgabe des Lebens „für alle“ (Lk,22,19fl). Damit werden die alttestamentischen Vorstellungen gemeint, die im vierten Gesang über den Gottesdiener (Iz 53,10-12) ausgesprochen werden, aber zugleich überwinden sie die alte offizielle israelische Theologie, die die Erklärung dieser Prophezeiung bis zur Epoche Jesus und auch lange danach weder für den Einzelnen noch für sein Universalismus entdeckte. 13 Bahr setzt voraus, dass Jesus schon nach dem dritten Kelch den doppelten Eucharistieakt getan hat; ähnlich zeigt auch Pesch, (Vecera 1978, 85-88) in dieselbe Richtung, die von vielen Autoren verteidigte Auffassung, dass bei Markus 14,22-24 und Matthäus 26,26-28 (ähnlich in 1 Kor 11,24n.: der doppelte Gedächtnisbefehl) die beobachtete Parallelisierung der Worte, die bei Brot und Kelch ausgesprochen werden, auf ihre frühe Verbindung hinweist. Wobei sich das längere Gebet beim Kelchsegen (birkát hamazon; £Ú%apurncc; vgl. Mk 14,23; Mt 26,27) auf ein kurzes Wort beim Brotsegen bezieht (eiAoy'ta; porov. Mk 14,22; Mt 26,26), so dass beide zum Feierschluss kamen. Angeblich schon in 1 Kor 1 l,20-22a 33 setzt man eben diese Reihenfolge vor.