Folia Theologica 16. (2005)
Peter Caban: Die grundlegende liturgiegeschichtliche Entwicklung des Krankensalbungssakramentes bis Vaticanum II.
DIE GRUNDLEGENDE 37 bung bei der Priesterweihe,... Krankensalbung.9 Es ist notwendig, davon die Gläubigen zu belehren. Man kann das Krankensalbungssakrament zusammen mit dem Bußsakrament und mit der Eucharistie als Viatikum die Sakramente benennen, die an himmlisches Vaterland bereiten oder die Sakramente, mit denen die irdische Wanderung endet.10 2. Die Stellungnahme zu den Kranken in der Heiligen Schrift Im Alten Testament befinden sich mehrere Erwähnungen über Menschenleiden, und zwar relativ oft durch die alttestamentliche biblische Verbindung des Leidens mit der Schuld und mit dem Entfernen vom Gott.11 Der Begriff der Krankheit im Alten Testament kann auch eine Metapher für vielerlei Menschennot sogar für innerliche Verkehrtheit sein.12 Die Krankheit wird ein Weg zur Umkehr, die Genesung beginnt durch die Gottesvergebung.13 Im Neuen Testament wird Christus wie einen Heilkünstler von manchen Erkrankungen dargestellt.14 Jesus bezeichnet die Erkrankung nicht wie Vergeltung für Sünden,15 er fühlt Mitleid mit den Kranken16 und seine Kraft siegt über die Krankheit.17 In Markus-Evangelium 6, 13 wird eine Erwähnung über die Krankensalbung besagt:18 „Sic trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke 9 Vgl.: ADAM. A.: Liturgika, Krestanská bohosluzba a jeji vyvoj. Vysehrad, Prag 2001, S. 246. 10 Vgl.: Katechismus der Katholischen Kirche Nr. 1525. 11 Vgl.: Ex 20, 5: Num 14, 18; Dt 5, 9; Koh 2. 23; Ps 1: Ps 37; Ps 88; Ps 41; Jes 38. 9-20. 12 KRUPA, J.: Sviatosti uzdravenia a sluzby spolocenstvu. Hg. Oto Németh. Bratislava 2001. S. 81. 13 Vgl. Ps 38. Jes 38, Katechismus der katholischen Kirche Nr. 1502. 14 Vgl.: Mk I. 29-31: 5. 1-20: 7, 31-37; 8. 22-26; 9. 14-29: 10. 46-52; Lk 1 I. 14; 13, 10-17: 14. 1-6; 17. 11-19: Joh 5, 1-9; 9. 1-7. 15 Vgl.: Jn 9. 2f. 16 Vgl.: Mt 20, 34. 17 Vgl.: Lk 6, 19. 18 Das Tridentinische Konzil lehrt von diesem Text, dass schon hl. Marcus hier das Krankensalbungssakrament angedeutet hat (DS 1695). Diese Doktrin