Folia Theologica 14. (2003)

Mihály Kránitz: Die Annäherung der Religionen aus Christlicher Sicht und der Pluralismus der Religionen

DIE ANNAHERUNG DER RELIGIONEN 67 Hinduismus verfolgte ontologische Ziel, sondern dessen inspirie­rende Wahrheit und Gnade, eine zwar verborgene Kraft, die aber den Hinduismus zur Entdeckung seiner Vollständigkeit hinführt. Christus ist der Quell jeder glaubwürdigen religiösen Erfahrung, und er ist der ontologische Treffpunkt des Hinduismus und des Christentums. Christus ist nämlich nicht nur alleiniges Eigentum des Christentums; er gehört allein Gott. Deshalb gehören Christen­tum und Hinduismus Christus, obwohl dieses Hingehören sich auf zwei unterschiedliche Weisen äußert. Deshalb hat Hinduismus seinen Platz in der christlichen Heils­geschichte. Zur Darstellung dessen entfaltet Panikkar eine „eigen­artige Dialektik" von Hinduismus und Christentum. Der Hinduis­mus ist der Ausgangspunkt einer Religion, die ihre Vollständigkeit im Christentum erreicht. Er besitzt also die „christliche Aussaat" und verfügt über „den Symbolismus der christlichen Wirklichkeit." Wenn Hinduismus und Christentum in die gleiche Richtung fort­schreiten, dann beansprucht der Übergang von dem einen zum an­dern eine conversio, das Pascha des Mysterums von Leben und Tod. Der Hinduismus muss ins lebendige Wasser des Christentums hin­absteigen, um davon umgeformt aufzuerstehen. Was dann herauf­kommt, wird nicht etwas anderes, keine andere Religion; eher ein besserer Hinduismus, denn das Mysterium der Auferstehung ist nicht befremdend. Weil Jesus Christus im Hinduismus den Vorgän­ger von seinem Werk geschaffen hat, besteht die christliche Offen­barung darin, dass sie wenigstens zum Teil „die Wirklichkeit auf­deckt." Das christliche Verhalten ist deshalb Christus nicht aufzu­zwingen, sondern zu empfehlen, zu verkünden und vorzuzeigen.16 Hans Küng (1928-) beschäftigte sich mit der Theologie der Reli­gionen zuerst in einer Konfernz in Bombay.17 Er behauptete von 16 PANIKKAR, R., Le Dialogue intrareligieux, Aubier, Pris 1985. Siehe noch über die vorgekommenen Fragen: SMET, R., Essai sur la pensée de Raimundo Panikkar. Une contribution indienne a la théologie des religions, Centre d’histoire des Religions, Louvaine-la Neuve 1983. 17 KÜNG, H., The world Religions in Gods Plan of Salvation, in Christian Re­velation and World Religions, (Red. J. Neuner), Burns and Oates, London 1967, 25-66. Küngs diesbezügliche andere Werke auf Ungarisch, Párbeszéd a hinduizmusról, Palatinus, Budapest, 1999; Párbeszéd az iszlámról, Palatinus, Budapest 1998; Párbeszéd a buddhizmusról, Palatimus, Budapest 1997; Világvallások etikája, Egyházfórum, Budapest 1994.

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