Folia Theologica 12. (2001)

Imre Koncsik: Der analoge Realismus als Fundament der Christologie Karl Rahners?

DER ANALOGE REALISMUS ALS FUNDAMENT 145 ist, damit der Mensch als Mensch leben und sein kann. Wird jedoch die transzendentale Idee in der Wirklichkeit analog verankert, so ist damit der exigitive Charakter der transzendentalen Idee Gottes mitgegeben: der Mensch gelangt zu seiner ureigenen Erfüllung via Analogie, indem er die Analogie der Gott selbst vermittelnden Idee „analog abschreitet" und nachvollzieht. Die Analogie drängt zur „Analogisierung" so wie die Wirklichkeit auf ihre analoge Verwirk­lichung hingeordnet ist.Die Realität Gottes ist hier nur partizipativ einholbar, also gilt weder eine ewig bleibende und über jede Ein­heit dominierende Differenz zwischen Gott und Mensch und per­manente Approximation Gottes, die zur existentiellen Verzweif­lung angesichts der hier implizierten paradoxen Verfasstheit des Menschen führen müsste, insofern Gott primär das „Geheimnis" bleibt, noch eine Identität und totizipatives Haben der Realität der Idee, die irgendwann in einem „Ende" (beim Erreichen der Identi­tät) statt in einer ewigen Vollendung mündet, sondern: der Mensch hat Gott immer „totum, sed non totaliter". Sein ideelles „desideri­um naturale" ist ursprünglicher ein realer „appetitus ad esse". Bezo­gen auf andere transzendentale Ideen, die Rahner erwähnt, etwa die der Auferstehung, können ähnliche Argumente angewandt wer­den. 1.2 Kategorialität Ontologisch entscheidend ist für RAHNER neben der transzen­dentalen Dimension menschlicher Existenz seine Kategorialität. Ge­meint sind die Gegebenheiten, die sich „kategóriái" erfassen lassen, also v.a. die raumzeitliche Wirklichkeit in ihrer Geschichtlichkeit. Um die Selbstmitteilung Gottes etwa vernehmen zu können, muss jenseits oder zumindest zusätzlich zu einer transzendentalen Idea­lität eine konkrete historische Realität gegeben werden25. Die kategóriák Dimension der Wirklichkeit kann überbetont werden, als einzig übrigbleibendes und wirklich objektives Korrektiv gegen­25 Bezeichnenderweise wird der Stellenwert der Geschichte gnoseologisch, nicht ontologisch gewonnen: Das Heil ereignet „sich als Geschichte des Han­delns Gottes am Menschen“, weshalb es keine „über der Geschichte schwe­bende Wahrheit der Erkenntnis“, „keine Forderung oder Zuwendung Gottes and die Menschen, die immer in gleicher Weise gegeben wäre“, gibt (Schrif­ten IX, 197).

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