Folia Theologica 10. (1999)

Stanislav Vojtko: Reinkarnation oder Auferstehung?

REINKARNATION ODER AUFERSTEHUNG? 57 Gibt es keine Art, mit der man diesen negativen Wirkungen ausweichen und das Leben verlängern oder verbessern kann und was im Leben unangenehm war, korrigieren könnte? Ist nicht gerade durch diese Weise, die Lehre über die Reinkarnation lockend? Entspricht diese Lehre nur der Mentalität der Asiaten - oder ist es möglich, sie erfolgreich auf europäischen Boden mit ihrer westlichen Zivilisation, die aus der Antike und aus dem Christentum aufgewachsen ist zu übertragen? Ist es möglich, den Reinkarnationsglauben mit dem Christentum zu verbinden, oder steht er in einem direkten Gegensatz zu ihm? Kardinal Arinze, der Vorsitzende des Päpstlichen Rates für den zwi­schenreligiösen Dialog zuständig ist, hat deklariert, daß „den Reinkarna­tionsglauben kann man nicht als kleinen Fehler der Menschen schätzen, die sich sonst zum Christentum bekennen. In Wirklichkeit geht es um ein großes Hinderniss, aber auch direkt um bewußtes oder unbewußtes Un­terhöhlen der christlichen Lehre.”1 Eine klare Antwort auf diese Fragen den Suchenden zu bieten - das halten wir in der G. genwart für außerordentlich gewichtig, ob es sich schon um die Reinkarnation der östlichen Art (Hinduismus, Budhismus), oder der westlichen Art (Spiritismus, Antroposophie, besonders New Age) handelt. Der Heilige Vater äußert sich in „Fides et ratio” zu der Frage der Re­inkarnation nicht direkt, aber im Punkt Nr. 80. Gibt er bekannt: „Das Wort Gottes weist schließlich auf das Problem des Lebenssinnes hin und gibt eine Antwort, und richtet dabei den Menschen an Jesus Christus, das verkörperte Wort Gottes, daß die Fülle der menschlichen Existenz ver­wirklicht. (...) Auf jeden Fall es handelt sich hier um eine sichtbare Ablehnung jeder Form vom Relativismus, Materialismus und Pantheis­mus.” Es ist also klar, daß mit dieser Äußerung des pantheistischen Gottver­ständnisses - mit dem Christentum unvereinbar ist. Mit der Rücksicht auf die pädagogische Praxis ist es notwendig, daß wir das Problem des Reinkarnationsglaubens bei einem jungen Christen überlegen und zwar nach der Methodologie, die der Heilige Vater auch in seiner Enzyklika genutzt hat: a. ) die Ursachen des gegebenen Zustandes feststellen b. ) die philosophischen und biblischen Beweise, die die Reinkarna- tionslehre widerlegen, darreichen. 1 AQUILINA, M., Reinkarnation versus Auferstehung, in: Katholischer lntema- tionalreport, VI-VII (1997), 38.

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