Folia Theologica 8. (1997)

Anton Štrukelj: Die Christologie in der Theologik Hans Urs von Balthasars

48 A. STRUKELJ (lTim 6,12.14). Sowohl das Königtum wie “die Wahrheit Christi vollendet sich am Kreuz”.16 Negative Theologie Der Mensch ist Bild Gottes. Er übersteigt sich selbst ins Unendliche. “Omnia naturaliter appetunt Deum implicite, non autem eiplicite”.17 Zur expliziten Gotteserkenntnis reicht kein Begriff hin. Das von den Griechen übernommene Wort “si comprehendis non est Deus” wandert von Augustinus ins Mittelalter weiter. Alle Namen, alle Begriffe, die wir Gott geben, können nur Verweise, freilich unentbehrliche, sein, um in die Richtung auf Gott hin zu denken. “Wir sollen aber nicht wähnen, unsere Verneinungen fassen Gott adäquater als unsere Bejahungen; zwar stellt Dionysios die ersteren grundsätzlich über die letzteren: “Man darf nicht meinen, daß die Verneinungen den Bejahungen entgegengesetzt sind, vielmehr daß (die höchste Ursache) hoch über allen Verneinungen steht, sie, die über alle Wegnahme und Setzung liegt”.18 Diese Form der Theologie zielt schließlich auf das Liturgisch-Hymnische, rein Anbetende hin. Die negative Theologie erfährt im christlichen Gebrauch sogar eine Steigerung, um in einen weiteren Rahmen eingeordnet zu werden. Dieser Rahmen ist die christliche Gewißheit, vom Gott der Offenbarung immer schon gefunden worden zu sein. Im Grunde lebt das “Quaerere Deum” von dieser Gewißheit: Es ist eine Zuwendung zu Dem, der auf die Umkehr des Menschen wartet. Diese Suche “ist in ihrem ersten logischen Ansatz ein Empfang eine substantielle Öffnung, eine Entgegennahme und darin eine primäre Passivität”.19 Die Offenbarung Gottes in Jesus Christus übersteigt alles Denkbare. Der Abschnitt über “Umwort und Überwort” ist ein Meisterwerk. Der Autor brandmarkt den Neuplatonismus in der christlichen Spiritualität: “Entgegen der inkarnatorischen Grundtendenz des Christentums wird hier eine stufenweise Entleiblichung zum Modell nicht nur für die 16 Ignace de la POTERIE, La vérité dans Saint ]ean, Rom 1977, 110, zitiert von H.U. von BALTHASAR, ebd., 17. 17 Thomas von Aquin, De ver. 22,2 c; zitiert von H.U. von BALTHASAR, ebd., 92. 18 Myst. Theol. 2/PG 3,1000B/, zitiert von H.U. von BALTHASAR, ebd., 92. 19 Henri de LUBAC, Sur les chemins de Dieu, 158, zitiert von H.U. von BALTHASAR, ebd., 95.

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