Folia Theologica 6. (1995)

Ádám Somorjai O.S.B.: Geburtenbeschränkung in Bauernfamilien

GEBURTENBESCHRÄNKUNG 203 Es erwies sich schließlich ein wesentlicher Umstand, die Untrennbarkeit der Folgen und Symptome der Geburtenbeschränkung. “Die Verursa­chungsseite von jener der Folgewirkungen systematisch zu trennen (wie es faät immer geschieht), erweist sich in einem solchen globalen Grund- lagenansätz [...] nicht als optimal, weil infolge der interdependenten Rückkoppelungseffekte die Auswirkungen nicht gleichzeitig wieder in einer Veränderung der Verursachungskonstellation niederschlagen.”8 Die Ursachen der Geburtenbeschränkung—Integrierung Eine Tatsachenforschung, wie es vorgeführt wurde, endet konsequenter­weise in einer Ürsachenforschung, da die Folgen eines kontrazeptiven Verhaltens nicht genügend von ihren Symptomen, sogar von ihren Ursa­chen losgelöst werden können. Eine Ursachenforschung ergänzt notwen­digerweise die Tatsachenforschung. Um die Entwicklung der sozialen Indikation zu einer allumfassenden So­zialnorm zu erforschen, war zunächst die Überprüfung des Ertrags der immensen sogenannten Einkindsliteratur notwendig. Ihre Menge wurde aufgrund der Strukturen der verschiedenen Aussagen und Deutungen, durch die Einführung einer neuen Distinktion geordnet und mit den Ter­mini: monokausal, dualistisch und pluralistisch gekennzeichnet. Aussagen, die von zeitgenössischen Beobachtern im synchronischen Kontext gefaßt wurden, und die Charakteristika nicht als Teilsymptome, sondern zunächst als die Ursache im Sinne einer Kausalität auffassen 8 KUHN, D., Der Geburtenrückgang als Familienproblem. Strukturlogische Prob­lemanalyse des übergreifenden sozialanthropologischen Fragestandes, Wien 1981. 9-10.

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