Folia Theologica et Canonica 7. 29/21 (2018)

Sacra theologia

66 GÉZA KUMINETZ sich selbst, seine Lehre, sein Beispiel und seine Persönlichkeit auf solche Weise vor die Menschen, wie den ausreichenden und einzigen wahren Lebensweg, die Richtschnur des Denkens, des Verhaltens und der Lebenseinrichtung". Als Wahrheit: „Dass der Weg- und Lebensanspruch von Christus inappellabel und unvermeidlich ist, wird der Anspruch von Christus auf die Wahrheit ohne jeden Zweifel gestempelt; Wahrheit im Sinne der Heiligen Schrift: Justiz und Ge­rechtigkeit. Christus lässt schon dadurch Gerechtigkeit widerfahren, dass er Licht, das heisst Weg und Richtschnur für das Denken und die Stellungnahme und dass er Lebensinhalt für die Seele ist; dass heisst er urteilt durch das imma­nente Gewicht des Inhaltes und der Kraft seiner Persönlichkeit”. „Christus (...) schreibt sich Macht und Sendung auch dafür zu, dass er dieser Wahrheit und diesem Wahrheitausüben in der Geschichte und am letzten Ende Nachdruck und Geltung verschafft: (...) er übernimmt den grossen geschichtlichen Kampf gegenüber dem persönlichen Vertreter der licht- und lebenswidrigen Kräfte, gegenüber dem Satan. „Er erscheint letztendlich als Herr der Geschichte und als Richter des Universums”. Als Leben: „Der Weg ist Licht des Wanderers, und das Licht ist Wahrheit der Augen und die Wahrheit ist Leben des Sinnes. Christus wollte aber auf eine viel umfassendere und universelle Weise Leben­sinhalt und Lebenskraft für alle und für jeden Lebensanspruch und jede Hoff­nung sein: Ich bin die Auferstehung und das Leben. (...) Christus wagt sich vor die Menschen hinzustellen und von ihnen zu fordern, dass sie aus ihm und ausschliesslich aus ihm leben. Er hält also seine ganze Persönlichkeit für reich und wertvoll genug, um der die absolute Wahrheit als Lebensinhalt hungernden unsterblichen Seele eine völlige Befriedigung zu geben”.11 Zum Schluss und drittens finden wir, dass Christus Anspruch erhoben hat. dass Er der König der Menschheit und des ganzen Universums ist und sich Ihm die Seelen und Völker unterwerfen. Sein ethisches Dasein als Messias kann die aus vielen Völkern und Kulturen bestehenden Menschheit wirklich vereinigen, behaltend auf diese Weise die nötige Vielfältigkeit, denn er erwartet eine freies Unterwerfen als Folge des Erkennens und Anerkennens der unübertroffenen Vollständigkeit seiner Persönlichkeit. Heute sind wir in dieser Hinsicht wieder in einer solchen geschichtlichen Zeit, wenn wir diesen das wirklich Gute und die wahre Würde des Menschen vor Augen haltenden Charakterzug als Zeichen der Zeiten verhältnismässig leicht erkennen können, weil unsere Zeit die Zeit der gröbsten und schlauesten Machtsmissbräuche ist, in der die Wisssenschaft Gottes Ideen und die Macht Gottes Kraft missbraucht. Eben deshalb ist der Ent­­hüller und Arzt dieser Missbräuche Christus und sein Königtum.12 Dadurch ist 11 Vgl. Schütz, A., Krisztus, 32-43. 12 Vgl. Horváth, S., Krisztus királysága [Das Königreich Gottes], Budapest 1927. 19-23 und hauptsächlich 97-129.

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