Folia Theologica et Canonica 7. 29/21 (2018)
Sacra theologia
FOLIA THEOLOGICA ET CANONICA (2018)59-79 Géza Kuminetz DER PRIESTER IN DER ANZIEHUNG VON CHRISTUS Einführung; I. Wie erschliesst sich die Persönlichkeit von Christus vor dem in seine Anziehungskraft geratenen Menschen?, 1. Wir sollen Ihn vor allem mit katholischen Augen sehen, 2. Die Persönlichkeit (das Individuum) von Christus; II. Der Priester im Zauber der Persönlichkeit von Christus: das heisst im Schmelztiegel des Gebets, I. Wohnungen der Inneren Burg der Persönlichkeit, 2. Die Persönlichkeit, das heisst die Masken des Ichs als die Dämonen der Seele, a. Über die technischen, sozialen und axialen Ich, beziehungsweise über das Brechen der despotischen Herrschaft des technischen Ichs und der Machtlosigkeit des sozialen Ichs, b. Christus als Arzt jeder unseren Entfremdung oder über das Über-, Masken-, Schatten-, Automat-, Ideal- und Verbraucher-Ich, c.Teilnahme an der Gesinnung Christi, oder von den evangelischen Räten, besonders über die Armut; ABSCHLUSS Einführung Die Themen meiner in den vorherigen Numern geschriebenen Artikel der Zeitschrift Priesterliche Spiritualität waren das priesterliche Ideal und die Priestererziehung beziehungsweise die Eigenheiten der Persönlichkeit der Priester, ln dieser Nummer möchte ich über das wichtigste Lebenselement der priesterlichen Persönlichkeit, über das Verhältnis mit der Person von Christus, das heisst über das Gebet sprechen. Über das mit der Persönlichkeit von Christus verbindenden Gebet und über die Anbetung, die die Persönlichkeit der Priester bezaubert und darum inspiriert sowie anregt, damit er die Lehre von Christus immer gründlicher kennenlernen, seine Gebote immer richtiger befolgen und sich mit Ihm immer vollkommener vereinen kann. Die Persönlichkeit und ihr Zauber, beziehungsweise die Faktoren des Zu- Jemandem-Werdens sind heute für die Psychologen wichtige Forschungsthemen. Infolgedessen ist es verständlich, dass ein grosses Interesse wieder auch für die Persönlichkeit von Jesus Christus besteht. Er wird auch von vielen geliebt beziehungsweise gehasst, was bedeutet, dass er lebt. Erwägen wir, ob jemand heute Hitler, Stalin oder den in Szigetvár gestorbenen Suleiman hasst?1 Wir sollen aber auch nicht vergessen - daran erinnert uns Joachim Gnilka -, dass sich die Menschen heutzutage eher für die Person von Christus interessieren 1 Vgl. Tower, V., Kicsoda Krisztus? [ Wer ist Christus ], I. Budapest 1943. 254.