Folia Theologica et Canonica 5. 27/19 (2016)

IUS CANONICUM - Géza Kuminetz, Erwägungen über die Pornographie - katolisch betrachtet

ERWÄGUNGEN ÜBER DIE PORNOGRAPHIE - KATHOLISCH BETRACHTET 129 die Entstehung der antisozialen (zur Empathie unfähigen) oder der depressiven Persönlichkeit, oder die Ausbildung der Sexabhängigkeit, danach der obsessiv­kompulsiven Persönlichkeitsstörung und zum Schluss der Parafilien (Fetischis­mus, Tranvestitischer Fetischismus, Exhibizionismus, Voyeurismus, Frotteu­rismus, Pädophilie, sexualer Masochismus und Sadismus).20 Was schliesslich die anderen Faktoren betrifft, ein äusserst bedeutender Faktor ist das Erleben und Erleiden des sexuellen Abusus, des Missbrauchs in der Kindheit und ande­rer Traumen in der Kindheit, sowie die Probleme des Familienlebens (die El­tern kümmern sich nicht um die Bedürfnisse und die Probleme ihrer Kinder; eine verzerrte Beziehung zwischen den Eltern usw.),21 zum Schluss das Nach­ahmen der Mode und der fortschrittlichen aber trotzdem verzerrten Verhal­tungsweisen. Die noch nicht geformte Persönlichkeit kann in erhöhtem Masse beeinflusst werden, denn sie ist noch nicht charakterfest, das heisst ihre Fire­wall hat sich noch nicht ausgestaltet, die sie vor den schädlichen äusseren und inneren Kräften schützt. Der Genuss der Pornographie verzerrt also in bedeutendem Masse die Natur der menschlichen Sexualität und die in ihr zu findenden Werte, und auf diese Weise wird der Partner nur zu einem Gegenstand oder die Promiskuität zu einem normalen sexuellen Verhalten sein, was die Persönlichkeit zerstört. Das Nichtwollen der Zeugung des Kindes, da das den sexuellen Genuss beschränkt; die erhebliche Entwertung der Institution der Ehe und der Familie; die Auffas­sung der sexuellen Enthaltsamkeit als eine gesundheitsschädigender Faktor und als ein negatives Bild über das eigene Körperbild, besonders bei Frauen; die grosse Toleranz im Zusammenhang mit dem Verletzen der ehelichen Treue und die nicht üblichen sexuellen Übungen gerade wegen des Inaussichtsteilens des erhöhtem Genusses (Gruppensex, Unzucht mit Tieren, sadistisch-mazochis­­tische Tätigkeit, Unfähigkeit zum normalen sexuellen Leben), also all diese Faktoren lassen sich aufwerten. All das wird zur Folge haben, dass der normale Partner das Vertrauen in seinem Partner verliert, er/sie kann ihn/sie nicht mehr ehren; der Genuss der Pornographie wird von ihm/ihr so betrachtet als eine schwere Form der Treulosigkeit. Auch im emotionalen Kontakt entsteht eine Störung, weil er/sie wegen des Ekelns mit ihm/ihr keine sexuelle Beziehung mehr hersteilen kann.22 2,1 Zu den Paraphilien zählen wir diejenigen abnormen sexuellen Verhaltungsweisen und Befriedi­gungsformen gezählt werden, die früher sexuelle Perversitäten, Aberrationen, Unzucht oder einfach nur .falsche Neigung' genannt worden waren. Vgl. Fekete, M. - Grád, A., Pszicholó­gia és pszichopatológia jogászoknak [Psychologie und Psychopatologie für Juristen], Budapest 2002. 141. 21 Vgl. Albanese, E., Pornografia e consenso matrimoniale, 26-40. 22 Vgl. Albanese, E., Pornografia e consenso matrimoniale, 41-85.

Next

/
Thumbnails
Contents