Folia Theologica et Canonica 5. 27/19 (2016)
IUS CANONICUM - Géza Kuminetz, Erwägungen über die Pornographie - katolisch betrachtet
FOLIA THEOLOGICA ET CANONICA (2016) 123-135 Géza Kuminetz ERWÄGUNGEN ÜBER DIE PORNOGRAPHIE - KATHOLISCH BETRACHTET Einführung: I. Die Natur der menschlichen Sexualität und der Ehe - katholisch betrachtet; II. Der Begriff der Pornographie und ihr persönlichkeitsschädigender Charakter; III. Möglichkeiten des Schutzes vor der Pornographie; Abschluss Einführung Die Geschichte der Menschheit kann auch so aufgefasst werden, als die Entfaltung und das Aufeinanderwirken von Ideen, Weltanschauungen, Lebensgefühlen und Religionen, die einander manchmal helfen, in anderen Fällen hindern oder sich in Grenzfällen sozusagen auslöschen. Letztendlich kämpfen sie miteinander auf irgendeine Weise fortwährend, und erhält mal der eine mal der andere einen grösseren Raum und Einfluss. Wir können auch so formulieren, dass das Drama des Guten und des Bösen bis zum Ende der Geschichte fortgesetzt wird. Das Gute verwendet nur ethisch erlaubte Mittel, während das Böse in seine Mitteln nicht wählerisch ist, es benutzt, was ihm am vorteilhaftesten scheint. Seine Gewehre sind zum Beispiel die zügellose Befreiung der im Menschen lebenden Kräfte, die Versicherung des zur Bosheit führenden Auslebens der Verlangen des Wissens, des Besitzens, der Herrschaft und der Wohllust, mit völliger Ausbeutung der durch die Regierungsmacht angebotenen Möglichkeiten. Die Unterwelt wird sowohl Gesetzgeber als auch Richter und Durchführer sein. Und die Medien versichern dazu die Öffentlichkeit und die Unterstützung. Demgegenüber ist das Ziel der Kräfte des Guten immer das Zähmen und Humanisieren der im Menschen erwachenden biologischen, psychologischen oder geistigen Kräfte. Wenn wir heute das Leben unserer Gesellschaften sachlich zu betrachten versuchen, können wir in grossen Zügen — nach Peter Kreeft - die folgenden Schlachtfelder wahrnehmen: a) Die Familie, deren Bande zerstört werden sollen. b) Den Unterrichts wesen, nach dem die Menschen nicht aufgeklärt werden müssen, sondern mit der Schutzimpfung gegen das wahre moralische Verhalten eingeimpft werden sollen.1 c) Die Medien, die ein fortwährendes Propaganda 1 Vgl. Kreeff, P., Vissza az erényhez. Hagyományos morális bölcsességgel a modern erkölcsi zűrzavarban [Zurück zur Tugend. Mit traditioneller moralischen Weisheit im modernen ethischen Wirrwarr], Magyarszék 2014. 40-41.