Folia Theologica et Canonica 4. 26/18 (2015)

SACRA THEOLOGIA - Zoltán Rokay, „Philosophische" Anthropologie

„PHILOSOPHISCHE” ANTHROPOLOGIC 79 I. Die innere Zwiespalt des Menschen („ Verdoppelung ”) von Edgar Morin37 Während Altertum, Humanismus und Aufklärung an der Einheitlichkeit des Menschen festhält, scheint das heutige Denken das in die Frage zu stellen: Der Mensch ist gerade dadurch ganzheitlich Mensch, dass er wesentlich ganzheit­lich natürliches Wesen ist, aber gleichzeitig ganzheitlich kulturelles Wesen. Neben der Frage was man unter Kultur versteht, welche doch eine Schöpf­ung des Menschen ist, stellt sich die Frage, ob man diese „Verdoppelung” über­winden soll, und demgemäss überwinden kann? - Es wird wieder die Simplizi­tät und die Substantialität in die Frage gestellt. Gemessen an dem Masstab der Kritik der reinen Vernunft, kann man sie ruhig für „Paralogismen” erklären, wenn es um die „psychologische Idee”, um einer „psychologia rationalis” han­delt. Wir wollen aber über den Menschen sprechen, dessen Komplexität auch phänomenologisch nicht zu bezweifeln ist, aber pragmatisch gewertet doch ir­gendwie mit dieser Verdoppelung fertig wird, deren philosophische Reflexion ebenso zu dem Wesen des Menschen gehört („was kann ich wissen?”). 2. Skandal des Fehlens (von Thomas H. Machof* Der Beitrag konfrontiert uns mit dem Problem des Todes. Früher hat man das menschliche Dasein, die Geschichte unseres Febens diakronisch verstanden und auf die Synkronie dabei vergessen. Die Gegenwart des Todes hat das To­desbild verändert: statt räumlich wird er zeitlich aufgefasst, und bildet das Ske­let jeder modernen und postmodernen Strömung, gegenwärtig als Sehnsucht nach dem Tode.3'' Solange es den Tod gibt, hat die philosophische Anthropologie eine Zukunft. Es geht um etwas, was den ganzen Menschen trifft. Dabei geht es nicht unbe­dingt um eine religiöse Gestaltung, und keineswegs um eine Mystifizierung. Aber die Frage bleibt offen, wieso kann ich das „Endgültige” in mein Denken und Handeln „integrieren ” (denn das will ich trotz der Paradoxalität der Natur der Sache tun), der sich doch nur in den „Kategorien” von Raum und Zeit vor­stellen und bewegen kann? Es gibt auch Reaktionen von der Theologie her auf die geschilderte Fage, welche den Menschen ignorieren scheint. Eine von denen ist die Behauptung der Rationalität des Daseins, vor allem in dem I. Band des Buches Jesus von Nazareth durch Joseph Ratzinger behauptet, der darauf hin weist, dass Jesus die 37 Ebd. 15. 38 Ebd. 79. 39 Ebd. 81. - Der Verfasser beruft sich auf Hebel, aber man könnte sich ebensogut auf Lenau be­rufen: Der offene Schrank.

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