Folia Theologica et Canonica 4. 26/18 (2015)
SACRA THEOLOGIA - Géza Kuminetz, Die Rolle des sakralen Ortes und der sakralen Gemeinschaft in der Pastoration
FOLIA THEOLOGICA ET CANONICA (2015) 23^(3 Géza Kuminetz DIE ROLLE DES SAKRALEN ORTES UND DER SAKRALEN GEMEINSCHAFT IN DER PASTORATION (Oder die Ecclesia als Gebäude und Gemeinschaft)* Einführung; I. Warum baut man eine Kirche?, /. Beziehung der Religion und der Künste; II. Die Beziehung der katholischen Kirche und der Künste, 1. Wie war die katholische Kirche und wie kann sie werden?-, III. Die mit dem Kirchenbau zusammenhängenden Vorschriften im geltenden Kanonenrecht, I. Begriff der Kirche (Can 1214 und Can. 869 CCEO), 2. Erbauung einer Kirche, 1 .Wirkungsbereich des Diözesanbischofs, 2. Einhalten der Prinzipien der Liturgie und der sakralen Kunst, 3. Weihen und Segnen der Kirche (Can. 1217 ff. und Can. 871 ff. § 1 CCEO), 4. Titel der Kirche (Can. 1218), 5. Andere Vorschriften, a. Ausüben des Gottesdienstes (Can. 1219), b. Sorge für das Gotteshaus (Can. 1220 und Can. 872 CCEO), c. Eintritt in die Kirchen (Can. 1221), d. Zurückgabe der Kirche profanem Gebrauch (Can. 1222 und Can. 873 § 1 CCEO, e. Weitere, die Kirchen betreffenden Vorschriften; Abschluss Einführung Wir, Menschen brauchen Güter nicht nur aus der materiellen Welt sondern auch aus der Welt des Geistes, aus der Welt der Werte. Diese Güter versammelt, bewahrt und vermittelt für uns die Kultur. Ohne sie werden wir nicht fähig sein, die Gnade zu übernehmen das heisst die persönliche Liebesbeziehung des einen und wahren Gottes anzunehmen.1 Die Religion ist also sozusagen der Gipfel und die organische Vollendung der Kultur, die Fundgrube der letztendlichen Fragen und Antworten. Obwohl Gott, unser Gott überall im Geist und in der Wahrheit, mit Wort, Tat und Leben angebetet werden kann, ist die Kirche als der heiligste der sakralen Orte ein eigenartiger und spezieller Ort der Beziehung mit dem letzten Geheimnis. des Gotteslobes und der Gemeinschaft mit den Gläubigen.2 Aus dieser Begebenheit der Kirche kommt ihre besondere Lage und Rolle in der Pastoration. * Einführende Vorlesung an der von der Hauptdiözese Budapest-Esztergom und der Kommission für Religionsgeschichte organiserten Konferenz mit dem Titel A katolikus Budapest munkálatai [Arbeiten an dem katholischen Budapesti vom 17. März 2011. Diese Studie wurde vom OTKA K 76782 unterstützt. 1 Vgl. Dávid, K„ Kereszténység és kultúra [Christentum und Kultur], Budapest 2004. 10-1 I. 2 Die Liturgie und das kanonische Recht betrachtet als heiliger Ort die Orte, die durch Weihung (dedicatio eccelsiae) oder durch Segnung (benedictio constitutiva) ausschliesslich für den Gottesdienst bestimmt worden sind. Demgegenüber gilt als Gottesdienstort der Ort, der ebenfalls