Folia Theologica et Canonica 2. 24/16 (2013)
SACRA THEOLOGIA - Géza Kuminetz, Erwägungen über die Strafe, mit besonderer Hinsicht auf die Todesstrafe - katholisch Betrachtet
FOLIA THEOLOGICA ET CANONICA (2013) 39-78 Géza Kuminetz ERWÄGUNGEN ÜBER DIE STRAFE, MIT BESONDERER HINSICHT AUF DIE TODESSTRAFE - KATHOLISCH BETRACHTET Einführung; I. Über die Strafen im allgemeinen, 1. Einige vorangehende moralphilosophische Bemerkungen, a) Der Begriff der Sünde und Schuldigkeit, a. Der religiöse Begriff der Sünde und Schuldigkeit, ß. Der moralische Begriff der Sünde und Schuldigkeit, y. Der rechtliche Begriff der Sünde und Schuldigkeit, b) Weitere Erwägungen über die Sünde, Strafe, Wiedergutmachung und Vergebung, 2. Die Grundideen der Strafen, 3. Die wichtigsten Straftheorien', II. Von der Todesstrafe spezifisch, 1. Kurze Vorstellung der Geschichte der Todesstrafe, 2. Argumente für und gegen die Todesstrafe, a) Argumente für die Todesstrafe, b) Argumente gegen die Todesstrafe, c) Zukunft der Todesstrafe; Abschluss Einführung Bevor wir das angegebene Thema in den Kreis unserer Forschungen einbeziehen würden, bemerken wir im voraus, dass wir unsere Erwägungen - mit dem kritischen Vergleich von alter und neuer Fachliteratur - katholisch betrachtet durchführen. Dadurch wird die notwendige Tatsache zum Ausdruck gebracht, dass es sich unvermeidlich um weltanschauliche, das heißt philosophische, religiöse Fragen handelt. Nicht nur sehen und beschreiben wir die Welt, sondern wir bewerten sie auch notwendigerweise, und handeln nach unseren Bewertungen.1 All das widerspiegelt und sozusagen konzentriert sich in unseren Ansichten bezüglich der Religion, Ethik und des Rechtes, deren Streitpunkt die Familie und das öffentliche Feben, näher gesehen das Politikum und die Macht ist. Die Macht und das die Machtsentscheidungen bewegende politische Leben versucht entweder die durch die Religion und Philosophie angebotenen Prinzipien zu verwirklichen, weil sie sie als richtig oder zum Erreichen ihrer Ziele als ausgezeichnet oder annehmbar bewertet, oder sie selbst der Religion und Philosophie vorschreibt, ihre politischen Entscheidungen mit dem Bestätigen des 1 Vgl. Noszlopi, L.. Világnézetek lélektana [Psychologie der Weltanschauungen], Budapest 1937. 12: „Die Weltanschauung ist nicht bloss das, was wir sehen, sondern das Auge selbst, was sieht: sie ist kein blosses Wissen, sondern auch eine Überzeugung, also eine Stellungnahme. Sie gibt über die Welt nicht nur ein Bild und Erkenntnisse, sondern sie enthält auch die Liebe, Glaube, Hoffnung beziehungsweise die Ablehnung, Verleugnung und den Hass des die Welt betrachtenden Menschen”.