Folia Canonica 5. (2002)

STUDIES - Spyros N. Troianos: Die Entwicklung und der aktuelle Stand des kanonischen Rechts und der Kanonistik in der griechischen Orthodoxie

26 SPYROS N. TROIANOS lung für Pastoral-soziale Theologie fort. In der anderen Abteilung las Professor Prodromos Akanthopoulos. Nach der Emeritierung des Metropoliten Pantelee- mon ( 1996) und von Professor Akanthopoulos (2000) übernahmen die Lehre des kanonischen Rechts an der Abteilung für Pastoral-soziale Theologie Professor Theodor Giangou und an der Theologischen Abteilung, mit Lehrauftrag, Profes­sor Papastathis (der Juristischen Fakultät). III. Universität Thrazien (Rechtswissenschaftliche Fakultät) Die Universität Thrazien mit Sitz der Juristischen Fakultät in Komotini, wur­de in den siebziger Jahren gegründet. Der ursprüngliche Gedanke, in einem Lehrstuhl Bürgerliches Recht mit Grundsätzen des Kirchenrechts zu kombinie­ren, hat sich aus der Sicht der wissenschaftlichen Methode als falsch erwiesen. Daher hat man später einen von anderen Fächern unabhängigen Lehrstuhl für Kirchenrecht ins Leben gerufen, der durch Georg Poulis besetzt wurde. Durch zahlreiche Publikationen forderte Professor Poulis die Erforschung des Straf­rechts sowohl in den heiligen Kanones und der Lehre der Kirchenväter als auch in den neueren Rechtstexten. Wie bereits erwähnt, wird das Kirchenrecht bzw. das kanonische Recht auch außerhalb der Universitäten gepflegt. In dieser Hinsicht ist der Beitrag vieler Bi­schöfe nennenswert. Aus wohl verständlichen Gründen beschränke ich mich auf die Arbeiten der letzten Jahrzehnte. In den sechziger Jahren stellte der damalige Metropolit Barnabas (Tzortzatos) von Kitros eine Sammlung sämtlicher Grund­gesetze, Satzungen und Statuten der autokephalen und autonomen Kirchen der Orthodoxen Welt zusammen - ein Werk, das bis heute noch unübertroffen ist. Me­tropolit Panteleemon (Karanikolas) von Korinth fertigte in drei Bänden Sach- und Namenregister der heiligen Kanones und der übrigen wichtigen Quellen des kano­nischen Rechts an - was den Umgang mit diesem Material wesentlich erleichtert. Metropolit Prokopios (Tsakumakas) von Philippoi, Neapolis und Thasos befaßt sich seit Jahren intensiv mit dem Fragenkomplex der Beziehungen zwischen Staat und Kirche. Metropolit Meletios (Kalamaras) von Nikopolis gab im Jahre 1985 die griechischen Akten des Fünften Ökumenischen Konzils heraus. Metropolit Dionysios (Kyratsos) von Drama organisiert in seiner Provinz jährlich Kongresse, in welchen das kanonische Recht immer im Mittelpunkt steht. Ich darf auch den Erzbischof Christodoulos (Paraskevaidis) von Athen nicht vergessen, der als Me­tropolit von Demetrias an der Universität Thessaloniki im kanonischen Recht pro­movierte. Das Thema seiner Dissertation war die Rechtsstellung der Anhänger des alten (Julianischen) Kalenders. Zum Schluß möchte ich den Beitrag des Metropo­liten Pavlos (Menevisoglou) von Schweden hervorheben, der sich seit Jahren dem Studium des kanonischen Rechts gewidmet hat. Neben seinen zahlreichen Aufsät-

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