Folia Canonica 5. (2002)

STUDIES - Ivan Zuzek: Der Beitrag von Carl Gerold Fürst zur Revision des CICO

224 IVAN ZUZEK. nehmer der Gruppe, die Bestimmung einer möglichst einheitlichen Arbeitsweise, deren Dauer und der besonderen Probleme, die verbunden sind mit der Termino- logie, der Sprache des Codex, dessen systematischer Ordnung, sowie der ver­schiedenen Fragen, die „sub studio” geblieben waren beziehungsweise die sich ergeben können, besonders wegen der notwendigen Kongruenz aller Canones und der Implikationen, die der Neo-CIC mit den Schemata des CICO haben könnte. Indem ich Euer Wohlgeboren im voraus fur Ihre wertvolle Mitarbeit an dieser Ar­beit, für die man eine gewisse Dauer vorsieht, danke, ergreife ich die Gelegen­heit, um Ihnen die Gefühle hochachtungsvoller Ergebenheit und wahrer Hoch­achtung auszudrücken, und bezeuge mich als Euer Wohlgeboren ergebenster im Herrn t Emilio Eid Vizepräsident Von da an gab es für Carl Gerold Fürst endgültig kein Ausruhen mehr, und wenn es das doch gab, war es nicht ohne den orientalischen Codex, denn dieser war zu dieser Zeit bereits Teil seines Herzens geworden. Er wollte ihn wissen­schaftlich genau, kongruent und exakt, geschrieben in einem Latein, das akade­misch exzellent, schön, aber einfach und leicht verständlich sein sollte, wenn überhaupt in einem streng juridischen Stil mit technischen Termini möglichst in eindeutigem Sinn, in einem einwandfreien Gebrauch der Interpunktion, der Or­thographie, der Minuskeln und Majuskeln, natürlich ohne Widersprüche, Inkon­gruenzen, Phrasen, die juristische Unsicherheit bewirken könnten... etc. Dieser „Coetus de coordinatione” war aus sieben Personen zusammenge­setzt (Vizepräsident, Sekretär, drei Konsultoren der Kommission, unter diesen Carl Gerold Fürst, und zwei anderen Experten). Die förmlichen Sitzungen der Gruppe waren eigentlich nicht sehr zahlreich6 und meist eher kurz aber man muß sagen, daß der Coetus, wenigstens in der Person von Carl Gerold Fürst und des Sekretärs, in ständiger Sitzung waren. Tatsächlich fanden verschiedene „Sessio­nen”, wie in den diesbezüglichen „Protokollen” aufgezeichnet ist, im Päpstli­chen Orientalischen Institut statt und das einige Male bis zum späten Abend, wenn in der Regel Fürst ganz besonders „wach” für die Arbeit war, während ich, der nicht dem Schlaf widerstehen konnte, mich nicht mit „Gute Nacht”, sondern mit „Gute Fortsetzung” verabschiedete. In der Nacht warf dann Fürst seine nach meinem Abschied erarbeiteten Vorschläge in das Kästchen an meinem Zimmer. Früh morgens, wenn auch ich „wach” war, studierte ich sie, so daß dann viele 6 6 In Attività della Santa Sede 1985, 1353 und in den Nuntia2\ (1985) 8 werden die folgen­den acht Sitzungen aufgezählt: (9.-11. April und 14.-19. November 1984; 14-19. Januar, 20.-25. und 27.-29. März, 27. Mai-1. Juni und 25-26. Juni 1985; in Attività della Santa Sede 1986, 1325, werden dann zwei lange Sitzungen angeführt, 24. Februar-22. März und 12.-24 Mai 1986);

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