Folia Canonica 4. (2001)
STUDIES - Helmut Pree: Nichtterritoriale Strukturen der hierarchischen Kirchenverfassung
40 HELMUTH PREE Dienstes (ce. 294 f.; 297 C/C).Man wird nicht fehlgehen in analoger Anwendung des c. 678 § 1 CIC davon auszugehen, dass sie in Fragen der Ausübung der Seelsorge, des Apostolates und des öffentlichen Gottesdienstes in der betreffenden Teilkirche nach Maßgabe der Statuten und des c. 297 CIC dem Diözesan- bischof bzw. Ortsordinarius unterstehen. Aufgrund ihrer Inkardination in die Personalprälatur unterstehen die Kleriker hinsichtlich der Ausübung der Weihe ihrem Prälaten. Die Prälatur selbst ist mit ihrer Errichtung durch den Ap. Stuhl persona iuridicapublica(yg\.c. 116 § 1 CIC), die Statuten sind vom Ap. Stuhl zu erlassen (c. 295 § 1 CIC). Die Prälatur ist weder Personaldiözese noch der Diözese rechtlich gleichgestellte Teilkirche76 noch consociatio noch Orden, sondern ein vom universellen Kirchenrecht neu kreiertes Gebilde im Sinne von Communionis notio, Nr. 16.77 * * Die Statuten müssen das Verhältnis zu den Ortsordinarien regeln, in deren Teilkirchen die Personalprälatur berufen ist - praevio consensu Episcopi dioe- cesani - ihre pastoralen oder missionarischen Werke auszuführen (c. 297 CIC). Definitionsgemäß (vgl. c. 294 CIC) bildet die Personalprälatur keine eigene „portio populi Dei” (wie eine Teilkirche), sondern besteht aus Priestern und Diakonen des Weltklerus. Die Zugehörigkeit wird durch freiwilligen Beitritt begründet, sei es auf dem Weg des Weiheempfanges mit Aufnahme in den Inkardinationsverband gemäss c. 295 CIC, sei es für Laien mittels eines Vertrages (conventio)1* gem. c. 296 CIC betreffend die Übernahme der spezifischen Pflichten hinsichtlich der Apostolatswerke der Prälatur. Nach näherer Maßgabe der Statuten unterstehen die Laien nur hinsichtlich dieser den spezifischen Apostolatszweck der Prälatur betreffenden Angelegenheiten dem Prälaten; sie bleiben jedoch Vollmitglieder ihrer Teilkirche gemäss Wohnsitz und unterstePunkte wurden in der Endrevision unmittelbar vor Promulgation des C7C/1983 geändert: Die Kanones über die Personalprälatur wurden aus dem Teil II über die hierarchische Verfassung herausgenommen und in Teil I „De Christifidelibus” eingefügt; anstelle von „incorporatio” der Laien wird nunmehr in c. 296 CIC von „organica cooperatio” gesprochen. Zum früheren Diskussionsverlauf vgl. Communicationes 12 (1980) 275-278 und 280 f.; in der Congregatio plenaria 1981: Congregatio Plenaria (Anm. 18) 376-417. Vgl. hierzu ausführlich (auch zur Redaktionsgeschichte) Ghirlanda, De differentia (Anm. 57), 219—251; G. Ghirlanda, II diritto nella Chiesa mistero di comunione, Cinisello Balsamo - Roma 32000, 173-176; J. Manzanares, De praelaturae personalis origine, natura et relatione cum iurisdictione ordinaria, in Periodica 69 (1980) 387—421. il Vgl. H. Legrand, „ Un solo obispo por ciudad”. Tensiones en torno a la expresión de la catolicidad de la Iglesia desde el Vaticano II, in H. Legrand, J. Manzanares-A. García Y García (Hg.), Iglesias locales y catolicidad, Salamanca 1992, 495-535, 521-525. 78 J. I. Arrieta, Considerazoni sulla giurisdizione ecclesiastica determinata per via di convenzione ex can. 296 CIC, in Ius Canonicum, Sonderband 1999 (Escritos en honor de Javier Hervada), 169-183. 79 Vgl. Vat II PO 10; Ecclesiae Sanctae I Nr. 4.