Dr. Murai Éva szerk.: Parasitologia Hungarica 11. (Budapest, 1978)
Diese Anoplocephaliden-Art erreicht im allgemeinen eine Länge von 60-80 cm und eine Breite von 4-6 mm. Jede Proglottide besitzt je einen weiblichen und einen männlichen Geschlechtsapparat. Geschlechtsöffnunggn im allgemeinen unilateral auf der Strobila, ausnahmsweise unregelma'ssig alternierend. Durchmesser des Skolex 1,1 - 1,3 mm. Zahl der Hoden 80-90 (niedrigste Zahl 70, höchste 110). Cirrus fein bestachelt, Grösse des Cirrusbeutels 0,350-0, 400 x 0,120-0, 200 mm. Sowohl die äussere als auch die innere Samenblase gut entwickelt. Letztere wird von einer sich lebhaft anfärbenden Drüsenzellen-Schicht, einer sog. prostatischen Drüse, umgeben. Diese Drüse zieht Farbstoffe nur so lang an - und ist deshalb nur so lange gut wahrnehmbar, bis der Uterus sich mit reifen Eizellen prall gefüllt hat. In diesen "ältesten" Proglottiden bleibt nur die äussere Samenblase wahrnehmbar (aber auch diese nur sehr schwach). Uterus - in den reifen Proglottiden - von retikulärem Aufbau. Eier abgerundet, 57 x 63ju gross. Grösse des piriformen Organs 15x22 - 18x28 p. Die anatomischen Verhältnisse dieser Art werden auf Abb. 10 veranschaulicht. Abb. 10: Andrya rhopalocephala (Hermaphrodite Proglotüde) Mosgovoyia pectinata jCoeze, 1782) Spassky, 1951 (Abb. 11-12) Wirt: Lepus europaeus. - Lokalisation: Dünndarm. - Fundorte in Ungarn: Isaszeg (Kom. Pest), Hort, Atkár (Kom. Heves), Derekegyház (Kom. Csongrád), Jász árokszállás (Kom. Szolnok). - Befallsextensität: 2,1 %, Befallsintensität: 1-5 Würmer. In Ungarn kein häufiger Schmarotzer der Feldhasen. In anderen Ländern (z.B. in der Tschechoslowakei, TENORA - BARUS, 1957) schmarotzt die Art auch Im Wildkaninchen; EDELÉNY I (1965) erwähnt sie irrtümlich unter dem Namen Cittotaenia dentj culata and gibt Die ebenfalls im Feldhasen schmarotzende Art, A. cuniculi (Blanchard, 1891) wurde aufgrund dieses Merkmals und der Zahl der Hoden von der Art rhopalocepha la getrennt. Mehrere Autoren sind aber der Meinung (vgl. TENORA - MURAI, 1978), dass die obenerwähnte Art nur ein Synonym von A. rhopalocephala ist. Die Anordnung der Geschlechtsöffnungen kann in diesem Fall kein artabgrenzendes Merkmal sein. In unserem Untersuchungsmaterial haben wir beide Varianten angetroffen (die eine von Vámosgyörk, die andere von Poroszló), wo derselbe Feldhase nebeneinander Andi-yaExemplare enthielt, von denen einige unilaterale, andere dar unregelmässig alternierende Geschlechtsöffnungen aufwiesen. In allen übrigen morphologisc len Merkmalen stimmten diese Würmer mit den üblichen typischen A. rhopaloceph •' iren überein.