Dr. Murai Éva szerk.: Parasitologia Hungarica 11. (Budapest, 1978)
Zur Frage der intrauterinen Infektion Die bisherigen Ergebnisse nach Verabreichung von T. saginatusEiern an trächtige Rinder lassen die Vermutung zu, dass der kongenital-diaplazentare Infektionsweg für das epizootiologische Geschehen der Rinderzystizerkose Bedeutung besitzt. Diese Feststellung dürfte auch eine Klärung der C. bovisFunde bei Saugkälbern bedeuten. firwm/IOOg Muskulatur Abb. 2: Anzahl von Cysticercus bovis in verschiedenen Muskelkomplexen (Mittelwerte auf 100 g) Zur Intravitaldiagnostik Die Immundiagnostik erfolgte mit Hilfe der indirekten Immunofluoreszenz (IFAR). Als zweckmässigstes Antigen erwiesen sich nach zahlreichen Vorversuchen reife Proglottiden von T. saginatus , die in den schiefen Bauchmuskel vom Meerschweinchen eingebettet, bei -20°C tiefgefroren und mit dem Cryostat geschnitten wurden. Bereits 2 Wochen post infect, traten in den Inokulationsgruppen Titer ab 1: 20 auf, 4 Wochen post infect, waren Maximalwerte von 1 : 320 und 1: 640 feststeUbar; diese hielten bis zur 17. Woche post infect, in dieser Höhe an und pegelten sich dann bis zu Versuchsende auf 1 : 40 ein (Abb. 3). Durch die Obduktion wurden die immunologischen Befunde bestätigt; signifikante Unterschiede hinsichtlich Titerhöhe zwischen gering-, mittel- und hochgradiger Befallsstärke waren nicht ablesbar. Unter Praxisbedingungen konnte das Verfahren bisher an 300 Schlachtrindern (Mastbullen) geprüft werden. Die IFAR kann als brauchbares intravitaldiagnostisches Verfahren eingeschätzt und empfohlen werden.