Dr. Kassai Tibor - Dr. Murai Éva szerk.: Parasitologia Hungarica 6. (Budapest, 1973)

Diskussion Der Infektionsweg von C. hepatica und die Pathogenese der Le­berveränderungen sind aus der Literatur bekannt (FÜLLEBORN, 1924; HÖPPLI, 1925; PAWLOW, 1955; FREEMAN und WRIGHT, I960; WRIGHT, 1961, usw.). Aus den embryonierten und in den Verdau­ungskanal gelangten Eiern entschlüpfen die Larven im Blinddarm. Die Larven bohren sich dann von dem Darmlumen in die Darmwand ein, von wo sie durch die Vena portae in die Leber gelangen. Am dritten Tage nach der Infektion kann bei den getöteten Ver­suchsratten eine grosse Anzahl von eingedrungenen Larven in der Schleimhaut des Blinddarms gefunden werden, einige von diesen gelangen sogar schon in die Kapillaren der Leber. Aus den Le­berkapillaren dringen die Larven in den Leberbestand ein, wo sie dann zu wandern und zu wachsen beginnen. Nach acht Tagen der experimentellen Infektion können in der Leber bereits Lar­ven von 200 bis 300 Mikron länge beobachtet werden. Das Wandern der Larven in der Leber wird durch Blutungen und zertrümmerte Leberzellen angezeigt. Um die jüngeren Larven herum kann manch­mal kein Absterben von Zellen oder entzündete Zellreaktion beo­bachtet werden. Diese Erscheinung lässt sich wahrscheinlich damit erklären, dass die Larven in den Sinusoiden wandern. Die in die Leber gelangten Larven entwickeln sich ungefähr in drei Wochen zu geschlechtsreif en Individuen und legen dann ihre Eier nach der Paarung in die Leber ab. Nach Ablegen der Eier gehen die Würmer zugrunde und lösen sich auf. Um die Wurmrückstände beginnt eine demarkierende Entzündung unter Teilnahme von Rie­senzellen. TENORA und ZAVADIL (1967) fanden bei einer Bisam­ratte (Ondatra zibetica) ausser der Leber auch im Muskelgewebe C. hepatica­Eier . Während unserer Untersuchungen konnten sämtliche oben angeführ­ten - mit den Literaturangaben übereinstimmenden-durch C . hepa­ tica hervorgerufenen Veränderungen verschiedenen Alters in der Leber des Bibers in nächster Nachbarschaft»nachgewiesen werden, woraus hervorgeht, dass das Tier wiederholt Infektionen erlitt. Es konnten sowohl die noch wandernden und teilweise auch das

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