Dr. Kassai Tibor - Dr. Murai Éva szerk.: Parasitologia Hungarica 6. (Budapest, 1973)
Eigene Untersuchungen Aus dem Budapester Zoologischen Garten wurde der Kadaver eines etwa zweijährigen Bibers, weiblichen Geschlechts pathologischanatomisch untersucht . Laut der Anamnese wurde das Tier von seinem Gefährten an mehreren Stellen gebissen. Bei der Sektion des in gutem Ernährungszustände vorgefundenen Tieres liessen sich an verschiedenen Stellen des Körpers von Bissen herrührende»frische Wunden feststellen. Das Verenden des Tieres ist im grossen und ganzen diesen Bissen zuzuschreiben. Bei der Sektion jedoch konnten auffallende und ungewöhnliche Veränderungen an der Leber beobachtet werden. Unter der Hülle und an der Schnittfläche der vergrösserten Leber wurden graugelbe bis grauweisse ,runde , linienförmige und unregelmässig geformte Herdgruppen verschiedener Grösse vorgefunden (Abb. 1.). Die kleineren, runden Herde hatten im allgemeinen einen Durchmesser von 1 bis 2 mm, sie verschmolzen aber stellenweise zu grösseren Herden von unregelmässiger Form. Die Veränderungen verbreiteten sich in verschiedenem Masse auf sämtliche Leberlappen. Die Konsistenz der Leber erschien derber als gewöhnlich. Die bakteriologische Untersuchung ergab bei Milz und Leber ein negatives Ergebnis. Im Laufe der parasitologisehen Untersuchung der Darmkanals konnten weder Parasiten, noch Wurmeier nachgewiesen werden. Bei der histologischen Untersuchung erschienen im Leberbestand Schnitte von voll entwickelten, unversehrten Würmern und Eiern (Abb. 2.). Der Durchmesser der Würmer betrug 110 bis 120 u; der Verdauungskanal, die Gebärmutter und die Eileiter waren gut zu erkennen. In den Gewebespalten um die Würmer herum vielen zahlreiche, oft 8 bis 12 zitronenförmige Eier auf. Mit stärkerer Vergrösserung erwiesen sich die Wurmhüllen als gestreift und mit mehr oder weniger hervorgewölbten Stöpsel an beiden Polen versehen (Abb. 3.). Die Eier waren 54- bis 60 yu lang und 25 bis 28 /a breit. Die Würmer und die Eierknäuel umgab ein homogenes,