Dr. Kassai Tibor szerk.: Parasitologia Hungarica 2. (Budapest, 1969)

schaftlich gesehen, unrentabel und nur in wertvollen Liebhaber­zuchten durchführbar. Zur Massenbehandlung stehen die Wege über das Trinkwasser und Futter offen. Abgesehen davon, dass nicht jedes Medikament wasserlöslich ist, ergibt sich bei ersterem, dem wohl billigsten Weg, die Schwierigkeit, dass den Kaninchen leider nicht bei allen Züchtern und nicht zu jeder Jahreszeit Trinkwasser verabreicht wird. Untersuchungen über den Trinkwas­serbedarf der Kaninchen sind spärlich, zudem schwankt er nach allgemeiner Auffassung und eigenen Erfahrungen so stark, dass eine Dosierung schwierig erscheint. Die daher z.Zt. wohl opti­male, wenn auch teurere Verabreichung über das Futter kann über ein Praemix oder ein voll medikiertes Fertigfutter erfolgen, wobei mir letzteres bei vorbeugender Verabreichung bezüglich einer einigermassen gleichmässigen Aufnahme durch gesunde Tiere als am sichersten erscheint. Bei einer Häufung von Erkrankungs­fällen in einem Bestand muss daran gedacht werden, dass kranke Tiere meist weniger Futter aufnehmen, aber vermehrten Durst zeigen. Eine weitere Kostenfrage ist die wünschenswerte Kontrolle der Behandlung durch den Tierarzt, die in Deutschland durch die für Sulfonamide bestehende Rezeptpflicht weitgehend gesichert ist, zugleich aber deren Gebrauch beim Kaninchen begrenzt. Stets umstritten und besonders schwierig ist die Dosierung in der Prophylaxe. Am wirksamsten ist sicherlich, wie beim Geflü­gel, die Dauerverabreichung eines möglichst zugleich wachstums­fördernden Medikamentes in kleinsten Mengen. Im Gegensatz zu einigen benachbarten Ländern ist diese Form in Deutschland ge­setzlich untersagt bzw. von einer Sondergenehmigung der Regie­rung abhängig, und es bestehen auch kaum Aussichten, dass sich das ändern wird. Abgesehen von einigen grundlegenden Untersu­chungen zur Überprüfung der Wirksamkeit von Medikamenten haben wir also dieser Frage in Giessen keine grosse Aufmerksamkeit geschenkt . Da eine einmalige vorbeugende Verabreichung eines Medikamentes

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