Dr. Kassai Tibor szerk.: Parasitologia Hungarica 2. (Budapest, 1969)

ersehen, dass eine gesunde Leber normalerweise nicht mehr als höchstens fünf Prozent des gesamten KÖrpergeiwchtes wiegt, wäh­rend das Gewicht einer stark von Kokzidiose befallenen Leber mehr als fünfundzwanzig Prozent des Körpergewichtes ausmachen kann. Bei der Sektion getöteter oder verendeter Tiere stellt man sich oft die Präge, wie ist es möglich, dass Kaninchen mit so star­ken Leberveränderungen noch so lange leben konnten. Eine Erklä­rung dafür könnte bei sehr starken Schädigungen einerseits die gute Punktionsfähigkeit der Leber selbst sein,, anderseits ihre ausgezeichnete Regenerationsfähigkeit, die schon am Ende des Schizogoniestadiums einsetzt.Weiter muss berücksichtigt werden, dass die makroskopisch sichtbaren pathologischen Veränderungen sich im Verlaufe einer Infektion erst ziemlich spät, dann aber sehr schnell ausbilden. Diese experimentell erwiesene starke Belastungsmöglichkeit der Leber ist mit ein Grund für die schon oben erwähnte Vermutung, dass viele der bei Sektionen gestellten „Leberkokzidiose"-Diagno­sen nicht die eigentliche Todesursache angeben dürften. Eine andere Präge, welche die wirtschaftliche Bedeutung be­trifft, sit die, welche Funktionsstörungen der Leber werden durch einen Kokzidienbefall hervorgerufen, z.B. bei ihrer Stoff­wechselbeteiligung, ihrer Entgiftungsfähigkeit , oder bei der Aufrechterhaltung der allgemeinen Widerstandsfähigkeit des Kör­pers, die wiederum ihre Empfänglichkeit gegenüber anderen in­fektiösen Erkrankungen bedingt. Auch hier liegen jedoch noch keine ins einzelne gehende Untersuchungen vor. Bei den mit Eimeria stiedai befallenden Kaninchen entwickelt sich sehr rasch eine ausgeprägte und spezifische Resistenz ge­gen erneute Infektionen. Diese Immunitätsausbildung, die infol­ge der äusserst weiten Verbreitung von Eimeria stiedai schon bei den jungen Kaninchen beginnt, kann mit als Ursache für die nur geringe Mortalität und die nur äusserst geringe Morbidität

Next

/
Thumbnails
Contents