Káldy–Nagy Gyula: A budai szandzsák 1559. évi összeírása - Pest Megye Múltjából 3. (Budapest, 1977)

Einleitung

ziehen. 11 Das türkische Heer hielt aber bei Esztergom inne, vielleicht weil der Sultan weder über die Kampftätigkeit seiner Flotte auf dem Mittelmeer, noch über die der mit ihm zusammenarbeitenden französischen Verbündeten beruhigende Nachrichten bekommen hatte. 12 Nach diesem Feldzug setzte Mehmed, der Pascha von Buda, die weitere Ausdehnung selbsttätig fort: im Frühjahr 1544 eroberte er Visegrád, Nógrád und Hatvan. Im Laufe des Winters wollte Ahmed, der Sandschakbeg von Székesfehérvár, Ozora einnehmen, sein Angriff fiel aber so erfolglos aus, daß ihn der Sultan, sobald er die Nachricht darüber erhalten hatte, seiner Stellung enthob, und statt seiner am 28. Januar 1545 den Sandschakbeg von Szeged, Dervis, ernannte. 13 Kurze Zeit später, am 4. April 1545, erhielt der Beglerbeg von Buda die Anweisung, die Burgen von Simon­tornya und Ozora zu erobern, da deren Wachtruppen dauernd Raubzüge führen. 14 Nach einigen Monaten kamen nicht nur die Burgen von Simontornya und Ozora, sondern auch die von Döbrököz, Tamási und Görösgál in die Hand der Türken. 15 Im Herbst desselben Jahres schloß Suleiman mit Ferdinand einen Waffenstillstand für anderthalb Jahre, dann im Jahre 1547 einen Frieden für fünf Jahre. Der Friedensschluß war noch garnicht abgelaufen, als der neuerliche Angriff der Türken im Herbst 15 51 unter der Führung des Beglerbegs von Rumelien, Sokollu Mehmed Pascha, jenseits der Theiß begonnen hatte; überraschend eroberten sie Becskerek, Becse und Lippa, wohl verloren sie letzteres einen Monat später. Ali, der Pascha von Buda, nahm hingegen im Sommer des Jahres 1552 Veszprém, Drégely, Ság, Gyarmat, Szécsény, Hollókő und Buják ein. 16 Im selben Jahr fielen Temesvár, Lippa, Csanád, Arad und Szolnok, nach zwei Jahren ergaben sich auch Fülek und Salgó. Der erste Abschnitt der türkischen Expansion endete im Jahre 1566 mit der Besetzung von Gyula und Szigetvár beim letzten Feldzug Suleimans. Die Organisierung der Verwaltung der von den Türken besetzten Gebiete ging in Folge der Gebiets gewinne verhältnißmäßig kontinuierlich vor sich, obwohl der flächenmäßige Ausbau eines oder des anderen Sandschaks gelegentlich sogar nach der Eroberung von den bedeutenden Burgen nicht sofort erfolgte. Im vergangenen Vierteljahrhundert, d. h. von 1541 bis 1566, organisierte man nördlich der Linie der Drau und der Unteren-Donau die Verwaltung der folgenden Sandschaks: 11 Siehe Suleimans Angriff auf Europa, Acta Orient. Hung. XXVIII. (1974) 193—195- — Georg Martinuzzi (Utisenic) glaubte aber schon am Anfang des Frühlings zu wissen, daß der Sultan diesmal nicht gegen Wien einen Feldzug begonnen hatte, sondern Pécs, Esztergom und Székes­fehérvár einnehmen will, siehe I. Szántó, Küzdelem a török terjeszkedés megállításáért Magyar­országon 1541—1547 [Kampf in Ungarn um die Eindämmung der türkischen Expansion von 1541 bis 1547], Acta Historica XL. (Szeged, 1972) 84. 12 Suleiman schickte schon von Buda aus einen Boten nach Venedig, um eine dringende Meldung über die Lage der Flotte zu bekommen, siehe Suleimans Angriff ebd., 294. 13 Istanbul, Topkapi Sarayi Müzesi Arsivi, D. 12321, p. 79 und 112. 14 Ebd., D. 12321 p. 231. 15 Die aufgezählten Burgen sind im Soldverzeichniß des Vierteljahres vom 6. Dez. 1545 bis 3. März 1546 alle als „eben jetzt besetzte Burgen" aufgezeichnet, siehe A. Velics, ebd., II., 44—46. (Das vom Verfasser veröffentlichte Datum ist hier erneut falsch, das erwähnte Vierteljahr begann nicht am 11. Juni, sondern am 6. Dezember. Außerdem bemerkte er in Verbindung mit der Burg von Tamási nicht, daß sie auch eine „eben jetzt besetzte Burg" war.) Wir prüfen den genauen Zeitpunkt der Eroberung dieser Burgen nicht aus kriegsgeschichtlicher ; sondern aus verwaltungs­geschichtlicher Hinsicht, aus der Hinsicht der Aufstellung der Sandschaks in Ungarn. 16 Siehe die Anweisung, die am 29. August 1552 an den Beglerbeg von Buda geschickt wurde, in der der Sultan Verordnungen über die eroberten Burgen mitteilte, Istanbul, Topkapi Sarayi Kütüphanesi, Koguslar K. 888 p. 382. (Das ist das Zweitälteste Mühimme Defteri, das aufge­funden worden ist.) 21

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