Káldy–Nagy Gyula: A budai szandzsák 1559. évi összeírása - Pest Megye Múltjából 3. (Budapest, 1977)

Einleitung

Das erste Jahrzehnt des flächenmäßigen Wachstums und der Verwaltungsorganisation im ungarischen Gebiet der Türkenherrschaft ist mangels zuverlässiger Quellen auch bis heute noch nicht ausreichend bekannt. Den uns zur Verfügung stehenden Daten nach wurde nördlich der Linie der Drau und der Unteren-Donau als erster der San­dschak von Mohács ins Leben gerufen. Der Name Kasims, des Sandschakbeges von Mohács, wurde von den Zeitgenössischen türkischen Geschichtsschreibern schon bei der Schilderung des Feldzugs im Jahre 1543 mehrmals erwähnt. 4 Den genauen Zeit­punkt der Errichtung des Sandschaks wissen wir zwar nicht, aber es ist anzunehmen, daß im April 1542, als man die Einnahmen der zum Hass-Besitztum des Sultans gehören­den Hafenanlagen von Tolna, Paks und Földvár bereits täglich für die türkische Schatzkammer einholte, 5 dies nicht unter dem Schutz des Budaer Paschas, sondern unter dem des Sandschakbeges von Mohács tat, im Schatten der türkischen Garnisone von Szekcső und Szekszárd handelte. 6 Szeged, Kalocsa und Vác kamen ebenfalls durch kleinere, von Chronisten kaum erwähnte Feldzüge in den Besitz der Türken. Szeged besetzten sie im Frühling des Jahres 1543 (oder noch früher) 7 , worauf man auch aus Sinans Tschausch Bericht schließen kann, der den Sandschakbeg von Szeged bereits als eifrigen Teilnehmer im Feldzug des Sultans vom Jahre 1543 mehrmals erwähnte. 8 Gleichzeitig konnten die Türken die zum Sandschak von Szeged gehörende Burg von Kalocsa gefahrlos in ihrem Besitz halten, da man dem Soldverzeichniß der Monate Juli, August, September nach einen Teil deren Garnison in die Festung von Székesfehérvár befohlen hatte. 9 Über die Burg von Vác ist auch nur soviel bekannt, daß sie im Mai des Jahres 15 43 noch nicht besetz war, aber im September bereits eine türkische Garnison dort stationierte. 10 Die Burgen von Valpovo, Pécs, Siklós, Esztergom, Tata, Székesfehérvár kamen nach größeren Schlachten in Besitz der Türken, wahrscheinlich gerade deshalb, weil der Sultan nicht mit der vorher geplanten Absicht losgezogen war, diese Burgen zu erobern. 1543 begann Suleiman in Wirklichkeit den Feldzug, um Wien einzunehmen, um seinen Verpflichtungen nachzukommen, die er im französisch —türkischen Abkommen über den beidseitigen Angriff gegen die Habsburger auf sich genommen hatte. Der Sultan selbst schrieb Mitte Juli des Jahres 1543 dem Doge von Venedig, daß er in Buda nicht lange verweilen will, da er die Absicht hat, gegen Wien und Deutschland zu \ 4 Siehe J. Thúry, Török Történetírók [Türkische Geschichtsschreiber] Budapest, 1896, Bd. II. 243, 294 und 306. 5 A. Velics, Magyarországi török kincstári defterek [Deiters der türkischen Finanzverwaltung aus Ungarn], Budapest, 1886—1890, IL, 9. (Das vom Verfasser angegebene Datum ist falsch, es war nicht der 17. März, sondern der 17. April) Der erste Teil des bei den erwähnten Hafen­anlagen eingehobenen Einkommens, nämlich 12.322 Aktsche wurde schon am 24. November 1542 dem Schatzamt von Buda eingezahlt. 6 Gerade aus dem April 1543 geschriebenen Bericht Kasims, des Sandschakbegs von Mohács, ist es bekannt, daß die Städte Szekcső und Szekszárd schon vorher in die Hand der Türken gekommen sind, siehe J. Thúry, ebd., Bd. II., 294—295. Wir erwähnen hier, daß Rüstern Pascha, der am Feldzug teilnahm, Kasim Beg konsequent Sandschakbeg von Szekszárd nannte, siehe L. Forrer, Die osmanische Chronik des Rustem Pascha, Leipzig, 1923, 119 und 123. 7 Einem Soldverzeichniß nach wurde bis Juli 1543 auch der Sandschak (Hva) von Szeged aufge­stellt, siehe A. Velics, ebd., L, 7. 8 J. Thúry, ebd., Bd. IL, 332, 336 und 343. 9 A. Velics, ebd., Bd. L, 7—9. 10 Siehe L. Bártfai Szabó, Pest megye történetének okleveles emlékei 1002—1599-ig [Urkunden der Geschichte des Komitats Pest von 1002 bis 1599]. Budapest, 1938, 386 und A. Velics, ebd., L, 20. 20

Next

/
Thumbnails
Contents