AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1986-1990. Budapest (1994)

I. Az OSZK 1986-1990-ben - Az Országos Széchényi Könyvtár működése 1986-1990-ben - Die Tätigkeit der Széchényi-Nationalbibliothek in den Jahren 1986-1990

Es ist unmöglich, die gesamte Tätigkeit zu präsentieren, nur die Themen können aufgezählt werden. Eine Ausstellung muß trotzdem hervorgehoben werden, nicht nur wegen ihrer besonderen Be­deutung, sondern auch weil sie ohne internationale Hülfe und Zusammenarbeit nicht realisiert worden wäre. Anläßlich des 500. Todestages des großen ungarischen Renaissance-Königs Matthias Corvinus organisierte die Nationalbibliothek die Ausstellung "Bibliotheca Corviniana 1490—1990", wo über die Hälfte der noch erhaltenen (216) Bände der weltberühmten, nach 1526 in alle Himmelsrichtungen verstreuten Sammlung präsentiert werden konnte. Die Bibliotheken, die in den verschiedenen Ländern und Regionen der Welt, die sogenannten Corvinén aufbewahren, stellten sie der ungarischen National­bibliothek bereitwillig zur Verfügung, so daß von den Schätzen von König Matthias Corvinus seit 1526 nie so viele (131) an einem Ort versammelt werden konnten. Für den Ausstellungserfolg spricht die Besucherzahl: über 200.000 Die Ausstellungsthematik war — wie schon darauf hingewiesen — breitgefächert. Die National­bibliothek bemühte sich, die eigenen Werte in den Vordergrund zu rücken, das Lebenswerk bestimm­ter verdienter Bibliothekare zu veranschaulichen, empfand es aber auch als ihre Aufgabe, einzelne Themen aus der ungarischen Literatur und Geschichte zu durchleuchten. Ein Schwerpunkt war die Präsentation von Werken (Grafiken, Gemälden usw.) ungarischer und ausländischer Künstler, aber auch die Veranstaltung von Ausstellungen, die dem Werk ausländischen Künstler, bestimmten kulturel­len Entwicklungen gewidmet waren. Ein Teil der Ausstellungen wurde auch im Ausland präsentiert, bzw. wurden z.B. in Albanien, Belgien und Moskau ungarische Buchausstellungen organisiert. Die Nationalbibliothek an sich darf als Ausstellungsobjekt bezeichnet werden, schließlich ist sie in der ehemaligen königlichen Residenz untergebracht, so daß jährlich zahlreiche Besuchergruppen durch die Säle geführt werden. 1986 wurden 560 Gruppen empfangen. Davon waren — wie auch in den folgenden Jahren — ungefähr hundert aus dem Ausland gekommen, denen die Schätze und Sammlungen des Hauses gezeigt wurden. Gleichzeitig darf vom regen heimischen, ungarischen Inter­esse berichtet werden. In der Kleinstadt Zirc in den Bergen von Bakony ist in der ehemaligen Zisterzienserabtei die der Nationalbibliothek integrierte Kunstdenkmalbibliothek tätig, die jährlich 55—75.000 Besucher anlockt. Die einmaligen Säle des Barockgebäudes sorgen unter den Besuchern teils mit dem Wert und Reich­tum des bibliothekarischen Materials, teils mit der kunstvollen, von Intarsien geprägten Einrichtung für Überraschung. Die Sammlung wurde auch von Forschern aufgesucht, die somit die historischen Werte lebendig werden ließen. Ungarische und internationale Fachbeziehungen Bedingt vom zentralen Standort der Bibliothek und infolge der ganz Ungarn erfassenden Inter­essen und Funktionen pflegte die Nationalbibliothek zu den heimischen Partnerinstitutionen rege Kon­takte, beteiligte sich an der Lösung der allgemeinen bibliothekarischen Aufgaben und brachte gleich­zeitig die eigene Tätigkeit dem Fachpublikum näher. In internationaler Relation können die Beziehungen der Nationalbibliothek nicht mehr voll und ganz erfaßt werden, schließlich werden diese teils individuell gepflegt, teils die ganze Welt erfassend organisiert. Zwar schlief bis Ende 1990 die mit den ehemaligen sozialistischen Ländern betriebene Zusam­menarbeit völlig ein, so beteiligte sich die Nationalbibliothek doch bis zum ende an den begonnenen Arbeiten. Dafür wurden die Kontakte zu westlichen Institutionen immer verzweigter und intensiver, das schon, um den Modernisierungsbestrebungen der Bibliothek entsprechen zu können. Dafür gibt es in dem bisher Dargelegten zahlreiche Hinweise. Die Tätigkeit hinsichtlich des ISDS IC wurde wie vorher fortgesetzt. Diese Beziehungen konnten dank der Tatsache gefestigt werden, daß die Mitarbeiterin der ungarischen Nationalbibliothek Judit Szilvássy ein Jahr lang die beauftragte Direktorin der internationalen Zentrale war. Außerdem gehörte es 1990 zu den Aufgaben der ungarischen Zentrale, das OSIUIS-Programm für das genannte Lei­tungsgremium zu testen und zu begutachten. 96

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